© Caroline Zenker
Ninia Binias, geboren 1983, lebt und arbeitet in Hannover. Auf Ihrem Blog „Ninia LaGrande“ schreibt die Social Media Managerin unter anderem über Feminismus, Kunst, Musik, Fotografie, Mode und Politik. Daneben bloggt Binias regelmäßig als Gastautorin auf anderen Blogs – gerade hat sie mit drei anderen Bloggern einen Blog über das Leben in Großstädten gegründet: „les flaneurs.“ Neben dem Bloggen tritt Ninia Binias auf Poetry Slams auf und veranstaltet die Lesebühne „acrobat readers“ in Göttingen. Zur Zeit arbeitet sie an ihrem ersten Buch.
Was ist für Sie der vollkommene Blog?
Das perfekte Blog gibt es für mich nicht. Ich lese besonders gerne Blogs, bei denen ich merke, das der Mensch dahinter authentisch ist. Oder Blogs, die sich besonders für Themen, die mich beschäftigen, engagieren. Die optimale Mischung für mich ist ein Herzensthema gepaart mit einer guten, außergewöhnlichen Schreibe und tollen Fotos.
Mit welchem Blogger identifizieren Sie sich am meisten?
Ach, es gibt so viele. Ich mag zum Beispiel http://www.somelostgirl.de, weil ich ihren Schreibstil und die Bilder toll finde. Ich mag aber auch http://www.journelle.de und http://dasnuf.de, weil ich bei ihren Texten oft denke: „Ja! Ja!!“. Ich liebe http://www.penny-red.com, vor allem seitdem ich Penny auf der re:publica live gesehen habe. Bei http://flannelapparel.blogspot.de fiebere ich auf jeden Text hin, weil die Texte immer großartig sind. Und http://www.hermsfarm.de/blog ist einfach unglaublich lustig.
Was ist online Ihre Lieblingsbeschäftigung?
Twittern. Lesen, lesen, lesen. Und Videos schauen. Ich bin reportagesüchtig. egal welches Thema: Ich mag alles von Weltraumzeug bis Modegeschichte. Und selber bloggen finde ich meistens auch ganz gut.
Was ist offline Ihre Lieblingsbeschäftigung?
Twittern. Nein, Quatsch. Aber ich unterscheide so ungern zwischen on- und offline. Ich bin immer beides gleichzeitig. Meine Lieblingsbeschäftigung im klassischen Offline: Knutschen. Geschichten ausdenken und auf Bühnen vortragen. Menschen treffen. Outfitkombinationen ausdenken. Nägel lackieren (sehr entspannend!).
Bei welcher Gelegenheit schreiben Sie die Unwahrheit?
Bei Postkarten. Da könnte ich eigentlich immer drauf schreiben: Keine Ahnung, was ich dir schreiben soll, aber liebe Grüße! Sonst selten. Ich übertreibe vielleicht gerne mal ein bisschen, damit sich Dinge toller anhören, als sie in Wirklichkeit sind. Oder lasse schlechte Dinge weg. Aber meistens schreibe ich die Wahrheit.
Ihr Lieblingsheld im Netz?
Neben vielen anderen, die mich mit ihren Tweets und Blogeinträgen immer wieder glücklich machen: Raul Krauthausen, weil er eine coole Sau ist und sehr viele gute Dinge anstößt und Anne Wizorek und Nicole von Horst, weil sie einfach großartig sind – im Netz und im Fernsehen.
Ihr Lieblingsheld in der Wirklichkeit?
Da gibt es mehrere: Mama, Papa, meine allerbeste Schwester. Und der Mann.
Welche Eigenschaften schätzen Sie an Menschen, denen Sie im Netz begegnen?
Mut, Respekt und Humor.
Welche Eigenschaften schätzen Sie an Menschen, denen Sie in der Wirklichkeit begegnen?
Mut, Respekt und Humor.
Was mögen Sie im Netz am wenigsten?
Völlig unreflektierte und beleidigende Kommentare zu Themen aller Art.
Was stört Sie an Bloggern am meisten?
An Bloggern allgemein stört mich nichts. Das wäre ja auch bekloppt, irgendwie.
Was stört Sie an sich selbst am meisten?
Dass ich mir vieles noch zu sehr zu Herzen nehme. Und, dass ich ab und an nicht zuhören kann und mich nach einem Gespräch an fast nichts erinnere.
Ihr glücklichster Moment als Blogger?
Da gab es viele Sachen: Tolle Anfragen, von denen ich immer geträumt habe. Menschen im „echten“ Leben treffen, von denen ich davor online schon total begeistert war. Und immer wieder einfach positives Feedback.
Was halten Sie für Ihre größte Errungenschaft als Blogger?
Themen angestoßen und begleitet zu haben.
Über welches Talent würden Sie gern verfügen?
Ich würde gerne malen können. Und Schiffe steuern. Schiffe steuern können wäre toll.
Als welcher Blogger möchten Sie gern wiedergeboren werden?
Als Jemand, der was von Naturwissenschaften versteht und spektakuläre Experimente zeigt und kommentiert. Oder als Expertin für Zuckerwatte, die über Zuckerwatte aus aller Welt bloggt.
Ihre größte Extravaganz?
Immer wieder neue Nagellacke zu brauchen. Ist das extravagant?
Ihre gegenwärtige Geistesverfassung?
Motiviert.
Ihr Motto?
Die Welt ist voll von Sachen, und es ist wirklich nötig, dass sie jemand findet. (Astrid Lindgren)
Bislang haben unseren Proust-Bloggerfragebogen Cosima Bucarelli, Johanna Moers, Jill Adams, Siems Luckwaldt, Katja Hentschel, Katya Moorman, Julia Stelzner, Katharina Charpian, Thomas Knüwer, Marlene Sørensen und James Castle, Mary Scherpe, Juliane Duft und Anna Katharina Bender, Richard Gutjahr, Anna dello Russo, Peter Glaser, Frederik Frede und Jessica Weiß, Stefan Mesch, Daniel Decker und Isabel Bogdan ausgefüllt.