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Christen in Pakistan von Mob verbrannt

 

In der nordwestpakistanischen Stadt Gojra im Punjab sind mehrere Angehörige der christlichen Minderheit einem Mob zum Opfer gefallen, der offenbar gezielt von Extremisten aufgehetzt wurde. In der vergangenen Woche wurde das Gerücht gestreut, ein Exemplar des Koran sei während einer christlichen Hochzeit entweiht worden.

Daraufhin hatten sich tagelang Ausschreitungen aufgeputschter Muslime ereignet, die darin kulminierten, dass mehrere Häuser angezündet wurden und die darin lebenden Christen verbrannten.

Es ist die Rede von mindestens sieben Opfern, manche pakistanische Medien vermuten gar Dutzende Tote.

Die Regierung spricht von einer „offenbar gezielten Provokation durch Radikale“. Die Zeitung „Dawn“ zitiert Stimmen, die das viel zu zaghafte Eingreifen der Polizei kritisieren.

Der pakistanische Minderheiten-Minister Bhatti trat dem Gerücht entgegen, ein Koran sei entweiht worden und versprach den Christen Entschädigung.

Mag sein, dass Extremisten die Hand im Spiel hatten. Aber: Welch ein Land, in dem ein solches bizarres Gerücht ausreicht, um die Brandschatzung Dutzender Häuser auszulösen!