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Slowenischer Superstrudel – Prekmurska gibanica

 

WELTPREMIERE: Der erste REZEPTOR-Eintrag, der nicht auf einen Einkaufszettel passt… Das slowenische Nationalgericht ist eine tolle Herausforderung: 2 Teige und 4 Füllungen! Wahnsinn!!!
Für 10-12 Strudeljünger

Teig1: Der Mürbteig
250g Mehl
80g Butter
1Ei
etwas Milch oder Sahne
Salz, Zucker

Teig 2: Der eigentliche Strudelteig
500g Mehl
noch mal 1 Ei
Frisch gepresste Zitronensaft (Bio-Zitrone wegen Schale)
handwarmes Wasser
Salz

Füllung 1: Mohngeschmack
200g gemahlener Mohn
50g Zucker plus 1 Vanillezucker
ca. 100ml Milch oder Sahne

Füllung 2: Quarkgenuss
1 Pfund Quark
ein weiteres Ei
100ml Sauerrahm
50g Rosinen
50g Zucker

Füllung 3: Walnußpampe
200g gemahlene Walnüsse
50g Zucker
100ml Milch
Vanillezucker
Zimt

Füllung 4: Apfeltaste
500g Äpfel
30g Zucker
geriebene Zitronenschale
Zimt

Extra: Butter und Sahne zum Beträufeln

Erste Voraussetzung ist eine richtig große Auflaufform, denn der Strudel wird nicht – wie sein Name suggeriert – gerollt, sondern geschichtet. Zweite Voraussetzung ist genügend Zeit für Vorbereitungen, gut Ding will bekanntlich Weile haben.

Mit den Teigen rechtzeitig beginnen, sie sollten dann noch eine Stunde im Kühlschrank ruhen. Für den Mürbteig einfach alle Zutaten in eine Schüssel kippen und mit den Händen zu einem so genannten glatten Teig kneten, sprich er soll schön fest sein und etwas glänzen. In Frischhaltefolie wickeln und ab in den Kühlschrank.

Teig zwei genauso zubereiten, mit dem Wasser kann man die Konsistenz hin und herbestimmen, aber Vorsicht: Ein kleiner Schluck zuviel erfordert wieder mehr Mehl usw., Also ganz vorsichtig, konzentriert und behumtsam arbeiten. Auch in Folie kühl stellen.

Jetzt ist es eigentlich egal, mit welcher Füllung man beginnt, am meisten Spaß macht es, wenn man nicht alleine loslegt:

Mohn: Die Milch zum kochen bringen – noch mal Vorsicht: Wenn die anfängt zu kochen, dehnt sie sich sehr schnell sehr stark aus, sie kocht plötzlich über, also ein Auge drauf haben. Die heiße Milch über den Mohn kippen, Zucker und Vanillezucker ebenfalls dazugeben und alles vermischen. Es ergibt sich eine streichfähige Mohnpampe. Zur Seite stellen.

Quark: Den Quark mit dem Ei und dem Sauerrahm mit einem Schneebesen verrühren. Anschließend Rosinen und Zucker einarbeiten, schmeckt schon so überraschend lecker.

Walnuss: Die Nüsse ebenfalls mit kochender oder besser heißer Milch übergießen, dann den Zucker mit Vanillezucker plus eine Prise Zimt dazu, fertig. Sollte ebenfalls eine dem Mohn ähnliche Konsistenz bekommen.

Apfel: Die Äpfel schälen, vom Kernhaus befreien und in schmale Schnitze schnibbeln, mit dem Zucker in einer Pfanne karamellisieren, also warten bis der Zucker geschmolzen ist und dann etwas Zimt und die geriebene Zitronenschale untermischen. Von der Platte nehmen.

Jetzt gehts ans Schichten: Zunächst die Form mit etwas Butter einfetten. Den Mürbteig etwas ausrollen, dann am einfachsten mit den Fingern über den gesamten Boden der Form drücken und auch ringsrum am Rand nach oben schieben. Es sollten keine Löcher drin sein, das ist sozusagen die Abdichtschicht nach unten, da ist der Mürbteig gut geeignet, weil er härter wird als der Strudelteig.
Nebenbei schon mal ein paar Esslöffel Butter in einem kleinen Topf schmelzen.

Auf diesen Boden wird jetzt mit einer Gabel die Mohnmasse verteilt. Dann den Strudelteig in vier gleichgroße Stücke teilen und die Stücke jeweils auf einen bemehlten Brett ziemlich dünn ausrollen. Man kann den ausgerollten Teig dann auch schön pizzabäckermäßig in der Luft etwas zurechtziehen, das sieht auch recht cheffig aus. Eine Teigplatte auf den Mohn montieren und schön überall drüberziehen. Jetzt mit flüssiger Butter beträufeln damits auch auf jeden Fall satt macht 😉

Dasselbe Prozedere mit dem Quark und dann mit der Walnussmasse wiederholen, auf keinen Fall die Teigschichten und die Butter zwischendrin vergessen. Am Ende die Äpfel drauf verteilen und mit dem letzten Teigblatt deckeln, alles schön hermetisch verschließen, noch mal Butter drüberträufeln und als finalen Clou noch mit etwas Sahne begiessen. Den Ofen auf 170 Grad vorheizen und den jetzt schon erstaunlich schweren Strudel für mindesten 1 Stunde backen. Zum Servieren kann man wie bei einem Kuchen Stücke rausschneiden, er schmeckt warm und kalt.

Und noch ein Tipp: Man braucht weder eine Vorspeise noch eine Nachspeise, das Ding ist alles in einem – sehr lecker und sehr sättigend.