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Auf die Plätze, fertig, los…

 

Mit einer breit angelegten Aktion des zivilen Ungehorsams wollen hunderte Leipziger Bürger am Samstag einen Naziaufmarsch in ihrer Stadt verhindern. Das Konzept ist nicht neu, hat sich aber in der Vergangenheit als äußerst wirksam erwiesen: Hinsetzen, Blockieren, sitzen bleiben.

Hinsetzen gegen Nazis heißt es am Wochenende in Leipzig
Hinsetzen gegen Nazis heißt es am Wochenende in Leipzig

Das Bündnis „17. Oktober“ ist ein bunt gemischter Zusammenschluss von Initiativen, Vereinen und Einzelpersonen, die fest entschlossen sind sich dem Aufmarsch der Nazis zu widersetzen. „Wir selbst sind verantwortlich für die Stadt und die Gesellschaft, in der wir leben. Bei aller Unterschiedlichkeit unserer politischen Ansichten verbindet uns die Entschlossenheit, den erstarkenden Neonazi-Strukturen unsere Überzeugung, unseren Mut und Verstand, unsere Gemeinsamkeit und Vielfalt entgegenzusetzen“, heißt es im Aufruf des Bündnisses.

„Wir rufen alle Menschen in dieser Stadt auf am 17.10.2009 auf die Straße zu gehen! Mit kollektiven und gewaltfreien Aktionen des zivilen Ungehorsams wollen wir an die Zeit anknüpfen, als sich Tausende den Demonstrationen des Hamburger Neonazis Christian Worch in den Weg stellten“, sagte Bündnis-Sprecherin Juliane Nagel.

Das Bündnis bittet Personen des öffentlichen Lebens, Vereine, Verbände und Organisationen, ihren Aufruf nicht nur zu unterstützen, sondern offensiv zum Protest aufzurufen. Mehr als 500 Personen haben den Aufruf bereits unterschrieben. 

LEIPZIGER ERKLÄRUNG:
Bitte nehmen Sie Platz.

WIR WERDEN UNS WIDERSETZEN.

In den Jahren der angemeldeten Neonazidemonstrationen von Christian Worch zum 1. Mai und zum 3.Oktober gelang es den Leipziger_innen und ihren Freund_innen, die Veranstaltung empfindlich zu stören und zu verhindern. Vorbereitet und eingerahmt durch vielfältige andere Aktivitäten folgten dem Aufruf zur Blockade der Neonazidemonstrationen tausende Menschen.

Viele Beteiligte machten zum ersten Mal die Erfahrung, dass durch begrenzte kollektive und gewaltfreie Regelverletzungen eine politische Intervention möglich ist. Es gelang uns nicht, Neonazidemonstrationen in unserer Stadt ein für allemal zu verhindern, aber zumindest Christian Worch hat seine bis 2014 angemeldeten Demonstrationen zurückgezogen.

Damit auch die Nazis in dieser Stadt keine Freude an Aufmärschen mehr haben, werden wir dieses Jahr wieder mehr sein und uns dem Aufmarsch entgegenstellen.

WIR WERDEN UNS WIEDER SETZEN.

Wir werden den Neonazis den Weg versperren. Wir sind überzeugt, dass 2009 wieder Menschen bereit sind, diesen Aufmarsch mit gewaltfreien Widersetz-Aktionen zu verhindern. Wir selbst sind verantwortlich für die Stadt und die Gesellschaft, in der wir leben. Bei aller Unterschiedlichkeit unserer politischen Ansichten verbindet uns die Entschlossenheit, den erstarkenden Neonazi-Strukturen unsere Überzeugung, unseren Mut und Verstand, unsere Gemeinsamkeit und Vielfalt entgegenzusetzen.

WIR ERKLÄREN:

1. Wir sind entschlossen, Neonaziaufmärsche in Leipzig zu verhindern.

2. Neonazistisches Gedankengut – Ideologien der Ungleichwertigkeit (wie Rassismus, Antisemitismus, Faschismus, Nationalismus und die Reduzierung von Menschen auf eine Verwertungslogik) – hat in Leipzig keine Zukunft.

3. Wir sind solidarisch mit allen, die dieses Ziel mit uns teilen.

4. Wir wollen das in gemeinsamen und gewaltfreien Aktionen erreichen.

5. Wir werden den Neonazis mit Widersetz-Aktionen zeigen, dass wir sie weder in Leipzig noch anderswo dulden.

Weitere Informationen zu der Aktion finden Sie unter: leipzignimmtplatz.blogsport.de

Netz gegen Nazis-Artikel: In meiner Stadt haben Neonazis einen Aufmarsch angemeldet. Was kann ich tun?