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Thor Steinar versucht erfolglos das „Buch gegen Nazis“ zu verbieten

 

Runen und völkische Symbolik lassen Naziherzen höher schlagen
Runen und völkische Symbolik lassen Naziherzen höher schlagen

Die umstrittene Bekleidungsmarke Thor Steinar ist mit dem Versuch gescheitert, den Ratgeber „Das Buch gegen Nazis“ vom Markt nehmen zu lassen. Die Mediatex GmbH aus dem brandenburgischen Zeesen hatte mit mehreren einstweiligen Verfügungsanträgen an das Landgericht Köln versucht, den Vertrieb des bei Kiepenheuer & Witsch erschienenen Buches gerichtlich verbieten zu lassen und den Verlag zum Rückruf bereits ausgelieferter Exemplare zu verpflichten.

Mediatex hatte einen einzigen Satz im Anhang des 304 Seiten umfassenden Buches bemängelt. Darin geht es um das ursprüngliche Thor-Steinar-Logo, das bis zum Jahr 2004 ausschließlich verwendet wurde, dessen Verbreitung und öffentliche Verwendung wegen Ähnlichkeit mit Symbolen verbotener Organisationen aus dem Nationalsozialismus zeitweise in mehreren Bundesländern strafrechtlich verfolgt worden war. Auch ein eingeschränkter Antrag der Mediatex GmbH, der darauf zielte, den Verlag dazu zu verpflichten, diesen Satz in der bereits gedruckten 1. Auflage zu entfernen oder unleserlich zu machen, scheiterte. Lediglich in künftigen Nachdrucken soll die Formulierung nach dem Willen des Gerichts entfernt werden. Die Mediatex GmbH wurde dazu verurteilt, 75 Prozent der Kosten des Verfahrens zu tragen. Das Urteil ist nicht rechtskräftig.

„Das Buch gegen Nazis“ von Holger Kulick und Toralf Staud ist im August bei Kiepenheuer & Witsch erschienen. Es entstand in Kooperation mit der ZEIT und der Bundeszentrale für politische Bildung. Die Erlöse fließen in den Cura-Fonds der Amadeu-Antonio-Stiftung, mit dem Opfer rechtsextremer Gewalt unterstützt werden.