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„Jene Zeitung kenne ich nicht“ – Prof. Wolffsohn distanziert sich von „Zuerst!“

 

Nach unserer Berichterstattung über die zweite Ausgabe des Nachrichtenmagazins „Zuerst!“ distanzierte sich der deutsch-jüdische Historiker Michael Wolffsohn vom Hintergrund der Publikation: „Jene Zeitung kenne ich nicht, wohl aber Herrn Dr. Deschner. Um jenes Interview wurde ich von ihm gebeten.“Deschner sei ihm aus der Zusammenarbeit mit dem Straube-Verlag bekannt. Dort habe dieser als Lektor gearbeitet, als Wolffsohns Buch „Keine Angst vor Deutschland!“ erschien. „Es wurde seinerzeit viel beachtet, und meine damalige Analyse traf zu“, so Wolffsohn auf Anfrage von ENDSTATION RECHTS. Als „Sohn und Enkel von Holocaust-Überlebenden“ müsse er sich nicht in die Ecke von Förderern des Rechtsextremismus stellen lassen.

Seinen eigenen Standpunkt sowie seine Meinung zum geplanten Magazin machte Wolffsohn in einem Mailwechsel, der ENDSTATION RECHTS. vorliegt, Deschner am 2. Januar 2010 deutlich. Deschner hatte Wolffsohn nach dessen Angaben das Editorial der ersten Ausgabe zur Verfügung gestellt: „Ich kann und will es nicht verhehlen: Mir gefallen Inhalt und Stil des Editorials nicht.“ Was denn bitte „deutsche Interessen“ seien, fragt Wolffsohn Deschner. Er habe zwar nichts gegen „deutsche Interessen“, aber „doch stets als Teil eines freiheitlichen demokratischen internationalen Systems“. Der Ausrichtung des von Deschner verantworteten Magazins erteilte Wolffsohn damals eine Absage: „Ihr Konzept fischt in Milieus, die nie zu meinen zählten, zählen werden, zählen sollen. Mein Konservativismus ist letztlich urlliberal – vor allem westlich.“