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Den Opfern ein Gesicht geben

 

Seit sechs Jahren tourt die Wanderausstellung „Opfer rechter Gewalt“ durch Deutschland. Sie porträtiert 136 Menschen, die in Deutschland zwischen 1990 und Ende 2005 durch rechts motivierte Gewalttaten zu Tode kamen.

Viele der Opfer wurden getötet, weil für sie im Weltbild der Rechtsextremisten kein Platz ist; andere, weil sie den Mut hatten, den Neonazis etwas entgegenzusetzen. Einige Schicksale bewegten die Öffentlichkeit, viele wurden kaum zur Kenntnis genommen, vergessen sind die meisten.

Das Projekt positioniert sich gegen die Verdrängung und Relativierung rechter Gewalt. Das zentrale Anliegen ist die Anerkennung der Opfer und die Erinnerung an sie. Die Ausstellung besteht aus 151 Tafeln der Größe 30 cm x 84 cm. Viele dieser nüchtern gestalteten Tafeln zeigen Bilder der Opfer rechter Gewalt. Knappe Texte beschreiben den tödlichen Übergriff.

Seit 2004 wandert die Ausstellung durch die Bundesrepublik. Gezeigt wird das Projekt von etablierte Institutionen als auch lokale Initiativen, in Rathäusern, Schulen oder Veranstaltungszentren. Idee und Konzept stammen von der Künstlerin Rebecca Forner. Träger ist der Verein Opferperspektive in Kooperation mit der Friedrich-Ebert-Stiftung. Im letzten Jahr war die Ausstellung fast ununterbrochen unterwegs. Für 2010 gibt es noch freie Termine. Wer Interesse hat die Ausstellung bei sich im Ort zu zeigen, kann sich bei den Mitarbeitern von Opferperspektive über ausstellung@opferperspektive.de melden.