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Schlag gegen Berliner Rechtsrockszene

 

Mehr als 6500 Tonträger von Nazibands hat die Berliner Polizei am Dienstag bei einer Razzia beschlagnahmt. Die Sicherheitsbehörden hatten schon länger wegen Verbreitens von Propagandamitteln verfassungswidriger Organisationen, Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen, öffentlicher Aufforderung zu Straftaten und Volksverhetzung gegen die Betreiber des rechtsextremen „Wearwolf-Versands“ ermittelt. In den frühen Morgenstunden durchsuchten die Einsatzkräfte dann die Räume von zwei 27- und 34-jährigen Berlinern in der Bärensteinstraße und der Märkischen Allee in Marzahn.

Im Angebot des „Wearwolf-Versands“ gab es beispielsweise Buttons mit Hakenkreuzen, Sigrunen und SS-Totenköpfen sowie Bücher und Videos mit volksverhetzenden Inhalten sowie entsprechende T-Shirts. Insgesamt beschlagnahmten die Polizisten rund 6500 Tonträger, zwei Computer, Bestellunterlagen, mehrere Mustervorlagen und Rohlinge.

Unter anderen wurden Titel der Szenebands „Gigi und die braunen Stadtmusikanten – Adolf Hitler lebt!“ von Daniel Giese, „Schlachthaus“, „Blitz Krieg“ und „Gegenschlag“ über die Internetseite „Wearwolf Records“ vertrieben. Die Ermittlungen werden jetzt durch den Staatsschutz vom Landeskriminalamt und der Berliner Staatsanwaltschaft weitergeführt.

Nach Informationen des Antifaschistischen Infoblatts wurden Artikel des „Wearwolf-Versand“ über das Berliner Nazi-Labels „Nacht und Nebel-Records“ von David. H. verschickt. Die Plattenfirma hat in der Vergangenheit CDs der Nazigruppen Proissenheads und Grade One produziert. Während die Webseite von „Nacht und Nebel-Records“ noch online ist, wurde die Seite von „Wearwolf Records“ inzwischen abgeschaltet. Der Anmelder dieser Webseite hatte auch die Internetpräsenz des vor einigen Jahren geschlossenen gleichnamigen Nazigeschäft in Berlin-Hohenschönhausen betreut.

Erst im Januar hatten Ermittler in Berlin mehrere Wohnungen von Bandmitgliedern der Naziband „Deutsch Stolz Treu“ durchsucht und zahlreiche Tonträger beschlagnahmt.