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100 neue Nazi-CDs und Publikationen auf dem Index

 

Nazirock als Publikumsmagnet
Nazirock bleibt das wichtigste Rekrutierungsmittel der Szene © Kai Budler

Die Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Schriften hat im vergangenen Jahr 95 rechtsextreme CDs und andere Tonträger sowie fünf Schriften und Bücher auf den Index gesetzt. Betroffen ist auch der NPD-Verlag „Deutsche Stimme“.

Von Tagesspiegel-Autor Frank Jansen

Das geht aus einer Antwort des Bundesfamilienministeriums auf eine Anfrage von Bundestagsvizepräsidentin Petra Pau (Linke) hervor. Die Zahl der indizierten rechtsextremen Erzeugnisse liegt über der des Jahres 2010. Damals setzte die Bundesprüfstelle 80 Tonträger und vier Schriften sowie Bücher mit rechtsextremen Inhalten auf den Index.

Bei den im Jahr 2011 indizierten Druckwerken ist auch die NPD betroffen. Auf Antrag des Landeskriminalamts Sachsen hatte die Bundesprüfstelle die Broschüre „Verlagsempfehlungen 2011, Ein Herz für Deutschland“ des zur Partei gehörenden „Deutsche Stimme“-Verlags untersucht. Mehrere der in der Broschüre angebotenen Bücher, Textilien mit Aufdrucken sowie weitere Produkte dienen nach Ansicht der Bundesprüfstelle der Verherrlichung des NS-Regimes. Genannt werden unter anderem Bücher über die Waffen-SS und ein Blechschild mit dem Aufdruck „Wolfsschanze“. Die Wolfsschanze war eines der Hauptquartiere Adolf Hitlers im Zweiten Weltkrieg.

Die 95 indizierten Tonträger sind alle der rechtsextremen Musikszene zuzurechnen. Zu den von der Bundesprüfstelle als jugendgefährdend eingestuften CDs zählen Titel wie „Gaskammer“ der Band „Schwarze Sonne“, „Judenhass“ der Gruppe „D.N.F.“ und „Sturmsignal“ der Band „Deutschtum“. Nach dem Jugendschutzgesetz indizierte Medien dürfen Kindern und Jugendlichen nicht zugänglich gemacht, nicht öffentlich beworben und nicht im Versandhandel vertrieben werden.