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Festival gegen Rassismus in Berlin

 

Unter dem Motto „Rassismus benennen. Vernetzung gegen Rassismus bundesweit organisieren!“ hat ein Aktionsbündis ein Musik- und Kultur-Festival in Berlin geplant. Der Störungsmelder dokumentiert den Aufruf:

Seit 1990 starben mindestens 180 Menschen in Deutschland durch Angriffe von Nazis und Rassist_innen. 10 Jahre lang konnte der „NSU“ ungehindert rauben und Menschen wegen ihrer vermeintlichen Herkunft ermorden. Dies ist aber lediglich die Spitze des Eisberges – die Spitze der Auswirkungen eines breit in der Gesellschaft verankerten Rassismus, dem tagtäglich Menschen wegen ihrer zugeschriebenen Herkunft, ihrer Religion, ihrer Lebensweise oder dem sozialen Status ausgesetzt sind. Rassismus bestimmt den Alltag dieser Menschen in Deutschland: auf der Straße, in den Medien und vor allem in Institutionen und durch Gesetze.

Vom 17. bis 19. August veranstaltet deshalb ein breit angelegtes antirassistisches Bündnis ein „Festival gegen Rassismus“, das am Blücherplatz in Berlin Kreuzberg stattfinden wird. Ziel ist die Schaffung einer bundesweiten Plattform zur Vernetzung von rassismus-kritischen Gruppen und Initiativen. Diese Plattform könnte die Chance bieten, eine breite Gegenöffentlichkeit zum herrschenden Diskurs in Deutschland herzustellen.

Auf dem Festival werden Workshops, Podiumsdiskussionen, Lesungen, Theateraufführungen und Ausstellungen stattfinden, in denen Raum für kritisch-reflektierte Auseinandersetzungen zum Engagement gegen Rassismus eröffnet wird. Das vielfältige Musikprogramm wird dem Festivalanliegen eine künstlerische Bereicherung sein.

Es gibt unzählige Impulse, Ereignisse und politische Debatten, die uns dazu bewegt haben, zusammen ein solches Festival auf die Beine zu stellen: jene „weißdominierten“ Diskurse der so genannten Mehrheitsgesellschaft über „Integration“ als Dominanzverhältnis, die „Islamdebatte“, Migration und Zuwanderung, Aufenthaltsstatus, Asylrecht und Menschenrechte sowie vieles mehr. Dass parallel zu unserem Festival nun die Rassist_innen und Sozialchauvinist_innen von „Pro Deutschland“, eine der rechtspopulistischen Kleinstparteien, im selben Zeitraum ein „Wochenende der Superlative“ in Berlin ankündigen und dabei genau von diesem breit in der Gesellschaft verankerten Rassismus profitieren wollen, verwundert dann kaum noch.

Für uns gehören das Agieren zu und das Reagieren auf Rassismus zusammen. Für das Agieren steht das „Festival gegen Rassismus“, dass das Thema Rassismus im gesamtgesellschaftlichen Kontext weit über rechtspopulistische und rassistische Kleinst- bzw. Splitterparteien hinaus thematisiert und problematisiert.

Wir thematisieren Rassismus im gesamtgesellschaftlichen Kontext, welcher weit über rechtspopulistische, rassistische Strömungen hinaus reicht und in der „Mitte der Gesellschaft“ verankert ist.

Festival gegen Rassismus
17. – 19. August 2012
Blücherplatz, 10961 Berlin

Festival-Webseite
Facebook-Seite

 

Unterstützt wird das Festival von:

Allmende e.V. – Haus alternativer Migrationspolitik und Kultur • Gays &
Lesbians aus der Türkei/ Türkiyeli Escinseller Dernegi (GLADT e.V.) •
Kurdistan Kultur- und Hilfsverein (KKH e.V.) • Migrationsrat Berlin
Brandenburg (MRBB) • Reclaim Society • ReachOut – Opferberatung und
Bildung gegen Rechtsextremismus, Rassismus und Antisemitismus • Kampagne
für Opfer rassistischer Polizeigewalt (KOP) • Afrique-europe interact •
Amaro Foro • Movement in Motion • Flüchtlingsinitiative Berlin Brandenburg
(FIBB e.V.) • Initiative Grenzen-Los! • Street Roots • Der kurdische
Elternverein (YEKMAL) • Dersim Gemeinde e.V. • Türkiyeli Komünistler •
Gruppe Soziale Kämpfe (GSK) • Antirassistische Initiative (ARI) • Autonome
Antifa Neukölln (AAN) • Berliner VVN-BdA e.V. • VIA-Regionalverband
Berlin/Brandenburg e.V. • Bündnis gegen Rassismus • Bündnis „Zusammen
handeln“ gegen rassistische Hetze und soziale Ausgrenzung!” • Bündnis
gegen Lager • Bündnis gegen das Schweigen • Iranischer Flüchtlinge in
Berlin e.V. • Halk Kültür Evi / Volkskulturhaus Bad Kreuznach • Özgürlük
ve Dayanisma Almanya/Freiheit und Solidarität • The VOICE Refugee Forum
Germany – Flüchtlinge und Asyl in Deutschland • Gesellschaft für
politische Bildung und Partizipation UG