Die Mitglieder der Bundesarbeitsgemeinschaft Kirche und Rechtsextremismus verabschiedeten zum Abschluss ihrer vierten Vollversammlung am 25./26.04.2014 in Erfurt eine Erklärung unter dem Titel „Rassismus klar widersprechen – zum engagierten Handeln ermutigen“. Darin beschlossen sie, das Engagement gegen populistische Stimmungsmache auf Kosten von Geflüchteten und Menschen mit Migrationshintergrund zum Jahresschwerpunkt ihrer Arbeit 2014 zu machen.
Vor allem im Zuge von EU-, Landtags- und Kommunalwahlen nutzen rechtspopulistische und neonazistische Parteien und Gruppierungen das Thema Migration zu rassistischen Ausfällen. Dem gilt es aufs Deutlichste zu widersprechen. Jeglichen ressentimentgeladenen Äußerungen in Kirche und Gesellschaft sei genauso entschieden entgegenzutreten wie nationalistischen und europafeindlichen Tendenzen.
„Wir erwarten von Vertreter_innen der Kirche, dass sie mit klaren Worten widersprechen, wenn Rassismus geschürt wird“, sagte Grit Hanneforth, die Geschäftsführerin der BAG K+R. Hetze gegen Schwache sei unvereinbar mit christlichen Werten. „Geflüchtete Menschen brauchen unsere Unterstützung.“ Deshalb rufen die Mitglieder der BAG K+R die Kirchgemeinden vor Ort dazu auf, sich weiterhin engagiert gegen Hassparolen und Rassismus stark zu machen und gemeinsam mit zivilgesellschaftlichen Initiativen und demokratischen Akteur_innen Vorurteilen der Mehrheitsgesellschaft gegenüber Geflüchteten und Menschen mit Migrationshintergrund entgegenzutreten.
Zur Unterstützung bietet die BAG K+R eine Vielfalt an Materialen und Know-how. Zum einen finden Kirchenmitglieder Handlungssicherheit für Auseinandersetzungen vor Ort durch die Publikation „Was tun, damit es nicht brennt?“ auf der Webseite www.bagkr.de. Zum anderen bietet die vierte Ost-West-Konferenz im November 2014 in Mainz die Möglichkeit eines bundesweiten Erfahrungsaustausches für alle Interessierten, die sich mit dem Engagement in Kirchengemeinden zum Umgang mit Rassismus beschäftigen wollen.
Regionalbischof Diethard Kamm dankte den Mitgliedern der Vollversammlung der BAG K+R in seiner Grußbotschaft für die Solidarität mit dem Jenaer Jugendpfarrer Lothar König und betonte, die Landeskirche wolle diesen auch in Zukunft bei seinem Prozess unterstützen. Unter dem Motto „Nächstenliebe verlangt Klarheit“ forderte er die Teilnehmenden dazu auf, sich dem Protest der Evangelischen Kirche Mitteldeutschland gegen das neonazistische Musikfestival „Rock für Deutschland“ in Gera anzuschließen.
Die BAG K+R beschäftigte sich auch mit der Zukunft der Bundesförderung gegen Rechtsextremismus. Sie bekräftigt die Forderung, diese endlich auf eine dauerhafte und finanziell gesicherte Gesetzesbasis zu stellen.