Lesezeichen
‹ Alle Einträge

PEGIDA: Wer ist hier das Volk?

 

Rund 7.500 Menschen demonstrierten am Montag in Dresden auf der "PEGIDA"-Demo, Foto: Felix M. Steiner
Rund 7.500 Menschen demonstrierten am Montag in Dresden auf der „PEGIDA“-Demo, Foto: Felix M. Steiner

In Dresden demonstrieren Tausende gegen eine vermeintliche Islamisierung. Der Politik trauen sie nicht, mit Medien reden sie nicht, aber im Recht sind sie ganz sicher.

von , Dresden

An der Elbe wurde der Aufmarsch durch eine Blockade gestoppt, Foto: Felix M: Steiner
An der Elbe wurde der Aufmarsch durch eine Blockade gestoppt, Foto: Felix M. Steiner

Dunkel und sehr kalt ist es im Abendland, aber die Patrioten stört das nicht. Heimelig ist die Stimmung und die gemeinsame Sache wärmt. Ein paar Tausend Menschen stehen an diesem ersten Dezemberabend am Rande der Dresdner Altstadt. Familien, Rentner, Gruppen junger Männer und mittelalte Frauen mit rot gefärbten Kurzhaarfrisuren. Nazis sind keine zu sehen, aber die kann man ja längst nicht mehr an Äußerlichkeiten erkennen. Dazu müsste man schon mit ihnen reden, oder besser: Sie müssten mit einem reden.

Tun sie aber nicht. Die „Patriotischen Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes“ (Pegida) sind still. Nur einen Spruch rufen sie immer wieder: „Wir sind das Volk“. Aber auf die Frage, welches Volk sie denn meinen,  wer dazu gehört und wer nicht, möchten sie nicht antworten, zumindest der Presse nicht. Ein Volk hat sich nicht zu erklären. Es ist einfach da und hat deshalb recht.

Pegida hat sich in den vergangenen Wochen von einer Dresdner Mini-Demonstration in ein deutschlandweites Phänomen verwandelt. Jeden Montag ziehen mehr Menschen auf „Spaziergängen“ durch die Innenstadt, obwohl keine Parteien oder andere schlagkräftige Organisationen dahinter stehen und obgleich überregionale Medien die Proteste bisher weitgehend ignorieren. Vergangene Woche waren es 5.500, diesmal wird die Polizei am Ende von 7.000 sprechen, trotz der Kälte. In etlichen anderen Städten gibt es mittlerweile kleine Ableger. Weiterlesen auf Zeit Online