In der Nacht von Dienstag auf Mittwoch ist das Haus einer Fürther Familie beschmiert worden, die sich gegen Rassismus engagiert. Seit Jahren beschädigen Neonazis das Eigentum von fränkischen Nazigegnern. Bislang konnte noch kein Täter dingfest gemacht werden.
„Nachdem sich die Familie an Aktionen des Fürther Bündnisses gegen Rechtextremismus und Rassismus beteiligt, sich immer gegen Nazis und Rassisten stellt, liegt es nahe, dass der Anschlag von Neonazis begangen wurde“, schreibt das Fürther Bündnis gegen Rechts in einer Pressemitteilung. Schon im Mai 2012 wurde der politisch aktiven Familie ein Tierkadaver in den Briefkasten gesteckt, die Antifaschistische Linke Fürth ging damals von einer rechtsmotivierten Tat aus.
In Bayern, vornehmlich in der Region Mittelfranken, kommt es immer wieder zu Anschlägen auf das Eigentum von Antifaschisten, auf Gewerkschaftsbüros und linke Treffpunkte. In Fürth entstand in den vergangenen Jahren bislang ein Sachschaden von über 40.000 € durch Neonazigewalt. Die Polizei konnte bislang noch keinen Ermittlungserfolg verbuchen und tappt weiterhin im Dunkeln. Ruth Brenner, Sprecherin vom Fürther Bündnis gegen Rechts fordert in ihrer Erklärung die zuständigen Behörden auf, „alles zu tun um diese Straftaten aufzuklären, damit sich auch Antifaschisten endlich sicher fühlen können in der angeblich sichersten Großstadt Bayerns“.
Hinter den Anschlägen werden seit Jahren Aktivisten der konspirativ arbeitenden „Anti-Antifa Nürnberg“ vermutet. Die Gruppe setzt sich aus führenden Aktivisten der verbotenen Kameradschaft „Freies Netz Süd“(FNS) zusammen, die sich jetzt in der neonazistischen Kleinstpartei „Der dritte Weg“ formiert haben.