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Blockaden in Bamberg stören Neonazi-Aufmarsch

Im oberfränkischen Bamberg wollten Neonazis der Partei Der Dritte Weg mit dem Gedenken an die Bombardierung Dresdens Stimmung machen. Durch enormen Protest wurde die Demonstration zur Zerreißprobe für die Rechtsextremen.

Von Jonas Miller

Teilnehmer des Marsches tragen einen Kranz durch Bamberg. © Jonas Miller

„Nazis raus“ und „Alle zusammen gegen den Faschismus“ hallte es am Samstagabend durch die Bamberger Innenstadt. Laut Polizeischätzungen waren rund 1.000 Menschen auf den Straßen, um gegen einen Aufmarsch der rechtsextremen Kleinpartei Der Dritte Weg in der oberfränkischen Stadt zu demonstrieren. Anmelder Günter Pierdzig von der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes will mehr als 2.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer gezählt haben. „Es waren Menschen jeden Alters, die vielfältig, friedlich und bunt Gesicht gezeigt haben gegen die Rechtsextremen“, sagte er. Die Aktion sei „ein erfolgreicher Widerstand in Bamberg“.

Der rechtsextreme Marsch mit rund 120 Teilnehmern stand wie in den Vorjahren unter dem Motto „Ein Licht für Dresden“. Mit der Aktion wollte die Partei vorgeblich den Opfern des Bombenangriffs auf Dresden im Zweiten Weltkrieg gedenken. So sollte das Leid, das sich vor 75 Jahren ereignet hatte, für eine ganz eigene Version der Geschichte instrumentalisiert werden. Auch in Dresden marschierten am Samstag Neonazis auf.

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„Die Häuser werden brennen“

Mitglieder der rechtsextremen Gruppe Weiße Wölfe Terrorcrew stehen vor Gericht, weil sie einen Anschlag auf ein Flüchtlingsheim geplant haben sollen. Diese Woche soll das Urteil verkündet werden – es könnte ziemlich milde ausfallen.

Von Jonas Miller

Der Angeklagte Marcel D. verbirgt sein Gesicht hinter einer Mappe. Er soll Pyrotechnik für einen Angriff auf das Asylheim bestellt haben. © Jonas Miller

In den frühen Morgenstunden des 21. Oktober 2015 stürmen Spezialkräfte der Polizei 15 Wohnungen von Rechtsextremisten in Ober- und Mittelfranken. Sie beschlagnahmen Devotionalien der Hitler-Zeit wie Hakenkreuzfahnen, aber auch eine scharfe Schusswaffe samt Munition sowie Hieb- und Stichwaffen. Zudem haben die Ermittler Pyrotechnik abgefangen, die die Neonazis bestellt hatten. Der Vorwurf: Sie sollen einen Sprengstoffanschlag auf eine Asylbewerberunterkunft geplant haben. Der Einsatz endet mit 13 Festnahmen.

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2.200 Neonazis feiern fast ungestört in Themar

Die Tage der nationalen Bewegung in der Rechtsrockzentrum Themar sollten eine Politveranstaltung der NPD sein. 2.200 Neonazis kamen aber vor allem, um Spaß zu haben – der Gegenprotest blieb klein.

Von Jonas Miller

Neonazis beim Einlass
Neonazis beim Einlass

Themar, eine Landstadt mit 3.000 Einwohnern in Südthüringen, ist seit dem Rechtsrockkonzert mit 6.000 Besuchern im vergangenen Jahr bundesweit bekannt. Eine Wiese im Besitz eines Neonazis dient als Veranstaltungsfläche, auf der Neonazis seit Monaten ungestört Konzerte und Aktionen abhalten können.

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Chemnitz: 4.000 Menschen demonstrieren gegen Neonazis

Chemnitzer zeigen Flagge gegen Rechts.

Brauner 1. Mai in Sachsen: Die Neonazipartei Der III. Weg skandierte Hassparolen in Chemnitz, unterstützt von Kameradschaftsaktivisten. 4.000 Gegendemonstranten setzten ein Zeichen gegen die Rechtsextremisten.

Von Jonas Miller

Der 1. Mai, ein Feiertag der Arbeiter und Linken? Das ist er längst nicht mehr. Nicht nur. Heute profilieren sich auch rechtsextreme Gruppen am Tag der Arbeit mit ihren Ansichten. Im sächsischen Chemnitz demonstrierte die radikale Partei Der III. Weg – allerdings mit unverhohlenem Hass: Demonstranten skandierten Parolen wie „Nationaler Sozialismus“ und „Ausländer raus“.

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Combat 18: Neonazi wegen Munitionsschmuggels zu Freiheitsstrafe verurteilt

Combat 18: Neonazi zu Freiheitsstrafe verurteilt
Bewaffnete Mitglieder der Gruppe Blood and Honour Frankreich

Ein Neonazi aus Hessen ist wegen Einfuhr von Munitionen vom Amtsgericht Hof zu einer Freiheitsstrafe von sechs Monaten auf Bewährung verurteilt worden. Der 27-Jährige soll an einer Schießübung deutscher Neonazis der Gruppe Combat 18 in Tschechien teilgenommen und danach Munition nach Deutschland geschmuggelt haben.

Von Jonas Miller

Eigentlich könnte es ein Prozess ohne politische Brisanz sein. Ein Mann führt Munition nach Deutschland ein und wird dafür belangt. Doch was am Amtsgericht Hof verhandelt wurde, hat es in sich: Tobias V. aus Hessen wird beschuldigt, 24 Schuss Munition illegal nach Deutschland eingeführt zu haben. Darunter Munition mit immenser Durchschlagskraft, wie sie bei Sturmgewehren zum Einsatz kommt. Der Anwalt von Tobias V. erklärt zu Beginn des Prozesses, sein Mandant bekenne sich schuldig, möchte darüber hinaus aber keine weiteren Angaben machen.

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6.000 Neonazis feiern ungestört in Thüringen

Das Gelände war so überfüllt, dass die Rechtsextremen es erweitern mussten. Foto: Jonas Miller

Mehrere Tausend Neonazis waren am Samstag zum „Rock gegen Überfremdung“ ins südthüringische Themar gereist. Die Polizei erstattete 43 Anzeigen wegen verschiedener Delikte. Gegen das Rechtsrockkonzert demonstrierten 300 Personen. Weiter„6.000 Neonazis feiern ungestört in Thüringen“

 

Stadtrat verklagt Neonazis auf Reisegutschein

Das ging nach hinten los. Die rechtsextreme Kleinstpartei „Der dritte Weg“ hat bundesweit Postkarten an Neonazi-Gegner verschickt. Die Karten sind ein Gutschein für die Ausreise von „Überfremdungsbefürwortern“  aus Deutschland. Ein Stadtrat aus dem nordrhein-westfälischen Olpe will sich nun eine Reise nach Afrika von den Neonazis bezahlen lassen und zieht dafür vor Gericht. Weiter„Stadtrat verklagt Neonazis auf Reisegutschein“

 

800 gegen 25: Neonazis blamieren sich in Zirndorf

"Zirndorf heißt willkommen" - Das Motto der Gegner © Jonas Miller
„Zirndorf heißt willkommen“ – Das Motto der Gegner © Jonas Miller

Die rechtsextreme Initiative „Franken wehrt sich“ demonstrierte am Samstagnachmittag im mittelfränkischen Zirndorf (Lkr. Fürth). Bei strömenden Regen marschierten lediglich 25 Neonazis zu einer Unterkunft für Asylbewerber, rund 800 Demonstranten hielten lautstark dagegen. Weiter„800 gegen 25: Neonazis blamieren sich in Zirndorf“

 

Antifaschist zu Bewährungsstrafe verurteilt – Neonazis als Belastungszeugen

Gegendemonstranten stellten sich am 18. April 2015 den Neonazis in den Weg © Jonas Miller
Gegendemonstranten stellten sich am 18. April 2015 den Neonazis in den Weg © Jonas Miller

Am Dienstag verfolgten zahlreiche Zuhörer den Prozess gegen einen Antifaschisten im Amtsgericht Fürth. Er wurde beschuldigt, zwei Neonazis verprügelt zu haben. Von dem Vorfall existiert kein Videobeweis, als Belastungszeugen traten lediglich Rechtsextremisten aus militanten Kameradschaften auf. Weiter„Antifaschist zu Bewährungsstrafe verurteilt – Neonazis als Belastungszeugen“