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Wieder rechtsextreme Brandanschläge in Berlin

 

Das Feuer am "K-Fetish" beschädigte die Scheibe des Cafes. Foto: K-Fetish
Seit Monaten gibt es immer wieder Brandanschläge, wie auf dieses linksalternative Cafe. Foto: K-Fetish

Die rechtsextreme Anschlagsserie in Berlin setzt sich fort. In der vergangenen Nacht wurden erneut in Kreuzberg und Britz Autos von Engagierten angezündet.

Ein Anwohner alarmierte gegen 2:15 Uhr die Feuerwehr in die Straße Hanne Nüte im Stadteil Britz, nachdem er die Flammen an einem Chrysler Voyager emporsteigen sah. Einsatzkräfte löschten den Brand, durch den der Pkw vollständig ausbrannte. Menschen wurden nicht verletzt. Das Auto gehörte einer Frau, die Mitglied bei der SPD-nahen Jugendorganisation „Die Falken“ ist und sich offen gegen Rechtsextremismus engagiert.

In derselben Nacht brannte bereits um 1:30 Uhr ein Mercedes Vito-Bus in der Fichtestraße in Kreuzberg. Das Fahrzeug hatte einen auffälligen Antifa-Sticker auf der Heckscheibe. Offensichtlich wurden Grillanzünder auf das linke Vorderrad gelegt. Polizeibeamte konnten das Feuer löschen, bevor das Fahrzeug völlig ausbrannte.

In beiden Fällen hat die Sondereinheit des LKA „Resin“ (Rechtsextreme Straftaten in Neukölln) zu der Angriffsserie die Ermittlungen übernommen. Seit Monaten halten Neonazis mit Drohungen und Brandanschlägen auf Autos und Wohnhäuser Berlin in Atem. Vor allem im Bezirk Neukölln.

Allein von Mai 2016 bis heute zählt die Mobile Beratung gegen Rechtsextremismus Berlin 45 Fälle, die der aktuellen rechtsextremen Angriffsserie zugerechnet werden. Darunter zwölf Brandanschläge sowie zahlreiche Schmierereien und Anschläge auf Privatwohnungen. Fast alle Fälle ereigneten sich in Neukölln, aber auch in Wedding, Kreuzberg und Schöneberg gab es Taten nach demselben Muster. Unklar ist, wie die Täter an die Privatadressen vieler Betroffener gelangt sind.