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Thüringens Fraktionschef fordert mehr Nationalstolz

 
Thüringens CDU-Fraktionschef Mike Mohring (Archivfoto)

Thüringens CDU-Fraktionschef Mike Mohring (dpa Archivfoto)

Erneut Druck vom konservativen Flügel der CDU: Thüringens Fraktionschef Mohring hat von Muslimen ein Bekenntnis zu einer europäischen Leitkultur in Deutschland gefordert – ausgerechnet der umstrittenen Jungen Freiheit.

Mike Mohring empfiehlt sich dem konservativen Flügel der CDU. Kurz vor Beginn einer zweitägigen Klausur, auf der die CDU ihr enttäuschendes Wahlergebnis analysieren will, hat Mohring zu mehr Nationalstolz aufgerufen. Integration werde besser gelingen, „wenn wir dem Stolz auf unser Land mehr Raum geben. Es muss erstrebenswert sein, dazuzugehören“, sagte Mohring der rechtskonservativen Jungen Freiheit. Dies sei ein wesentlicher Beitrag, um die Bildung von Parallelgesellschaften zu verhindern. Dazu müsse auch über „unsere Nation“ ganz neu und anders nachgedacht werden, forderte der CDU-Politiker. Es müssten auch Muslime einen Platz in der deutschen Gesellschaft haben. Die Aufgabe der CDU sei es, dafür zu sorgen, „dass dieser Platz im Einklang mit der europäischen Leitkultur in Deutschland gefunden wird“.

Mohring gab sich zuversichtlich, dass das konservative Lager in der CDU künftig wieder an Einfluss gewinnen werde. Es gebe eine wachsende Anzahl von Politikern in der Union, die sich selbst als konservativ verstünden. Dies werde sich auch in der öffentlichen Wahrnehmung niederschlagen. Die CDU müsse als Volkspartei der Mitte so aufgestellt sein, „dass sie moderne großstädtische Milieus genauso binden kann wie christlich-soziale, liberale und konservative“. Da gebe es kein Entweder-Oder. Dies werde vermutlich auch die am Donnerstag beginnende Bundesvorstandsklausur bestätigen, sagte Mohring.

Auf seiner am Nachmittag beginnenden, zweitägigen Klausur will der CDU-Vorstand eine „Berliner Erklärung“ verabschieden, die Wege zu Wählerschichten jenseits der christlich-konservativen Stammwähler aufzeigen soll. In einem Entwurf der Erklärung heißt es unter anderem, die CDU wolle bisherige Wähler der SPD für sich gewinnen, „die vom Linksruck dieser Partei und der zunehmenden Bereitschaft zu Bündnissen mit der Linken enttäuscht sind“. Demnach will sich die CDU auch verstärkt um Zuwanderer und umweltbewusste Wähler bemühen.