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Ghettoblaster für 2011

 

(c) Thomas Mulsow

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(c) Thomas Mulsow

(c) Thomas Mulsow

(c) Thomas Mulsow

(c) Thomas Mulsow

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(c) Thomas Mulsow

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Ja, es stimmt, diese hochmodernen, zigarettenschachtelgroßen Boxen bekannter Premiummarken klingen super und stehen nicht im Weg herum. Aber eins können sie nicht: So lustig, cool und liebenswert auszusehen wie die guten alten Ghettoblaster. Thomas Mulsow, der 40 solcher Stücke besitzt, hat das Dilemma zumindest für ein Jahr gelöst – mit einem Ghettoblasterkalender.

ZEITmagazin: Bevor du zum Kalendermacher wurdest, warst du ja Sammler. Woher kam diese Leidenschaft?

Thomas Mulsow: Ich wollte vor zwei Jahren mit einem Freund auf ein Musikfestival fahren und brauchte noch ein Radio. Die neuen Geräte in den Elektronikmärkten sahen irgendwie billig und langweilig aus. Durch Glück bin ich dann an meinen ersten klassischen Ghettoblaster gekommen. Ich bin dann auf ein Sammlerforum im Internet gestoßen, von da an gab es kein Halten mehr.

ZEITmagazin: Erzähl uns mehr von Deiner Sammlung…

Mulsow: Ich habe im Moment etwa 40 Ghettoblaster. Ich mag die klassische Bauform, wie ich sie in meinem Kalender zeige. Also ein einzelnes Gehäuse mit großen Basslautsprechern vorn und dem Tapedeck dazwischen. Diese Form wurde Mitte der 80er von den dreiteiligen Modellen verdrängt, wo man die Boxen an den Seiten abnehmen konnte. Dadurch wurde zwar der Klang besser, aber sie sahen mehr und mehr aus wie Stereoanlagen.

ZEITmagazin: Wie kamst du auf die Idee, aus deiner Sammlung einen Kalender zu machen?

Mulsow: Das lag nahe. Ich hatte im Sommer angefangen, meine Sammlung zu fotografieren, und bekam viele positive Reaktionen auf meine Bilder. Ürsprünglich wollte ich nur ein paar Kalender für Freunde machen. Aber dann habe ich mich entschieden, in kleiner Auflage zu drucken und den Kalender in Berliner Läden zu verkaufen. Das hat erstaunlich gut funktioniert.

ZEITmagazin: Beruflich bist du ja Produktdesigner – hast du da auch mit Hifi-Anlagen zu tun?

Mulsow: Nein, die Verbindung ist eine andere: Ich bin seit über zehn Jahren DJ und quasi mit der HipHop-Kultur aufgewachsen. Von damals kannte ich Ghettoblaster nur von Plattencovern. Als Designer fasziniert mich die Wirkung, die diese Geräte noch heute auf die Menschen haben: Obwohl kaum jemand mehr Kassetten hört, finden sich Ghettoblaster in aktuellen Musikvideos, in Werbeclips oder auf T-Shirts. Sie sind noch immer Ikonen für Jugendkultur.

Die Fragen stellte Florian Bamberg

Der Kalender ist so schön, dass er leider bereits ausverkauft ist. Da die Vorfreude bekanntlich die schönste ist, können wir jetzt 11 Monate glücklich sein. Und die Bilder hier angucken

17 Kommentare

  1.   Jappie

    Schade!

    Ich finde die Bildauswahl sehr eintönig. Es gab so viele (optisch) ausgefallene Ghettoblaster (zB mit Schallplattenspieler, 8 und mehr Lautsprechern etc). Ich hätte mir mehr Abwechslung versprochen.

    :(

  2.   mattys

    Immer dieser hohe Anspruch. Ich finde die Sammlung großartig!
    Wenn man sich die Details betrachtet sind die Blaster sogar sehr ausgefallen.
    (:

  3.   mattys

    Vor allem wenn man genau hinsieht entdeckt man Gesichter, sehr lustige Charaktäre. Irgendwann sieht man auch Stimmungen.


  4. Sehr schöne Idee und großartige Geräte. Als „alter Sack“ kann ich mir garnicht vorstellen, dass man die Teile nicht mehr kennt. Kinder, wie die Zeit vergeht…


  5. Lieber Jappie,

    das ist Teil des Konzeptes, wie Sie im Interview ja nachlesen können:
    „Ich mag die klassische Bauform, wie ich sie in meinem Kalender zeige. Also ein einzelnes Gehäuse mit großen Basslautsprechern vorn und dem Tapedeck dazwischen.“

    Geschmäcker sind verschieden, das Argument aber ist einleuchtend.

    Mit freundlichem Gruß
    Daniel Erk

  6.   Herbert

    Das sind doch alles keine Ghettoblaster.
    Es gab nur einen:

    http://home.snafu.de/wumpus/ifa19.jpg

    Vier Verstärker, 2×20,2×10 Watt.

    Mein Lieblingskofferradio!


  7. Lieber Herbert, kein klassischer Ghettoblaster hat eine Digitalanzeige und kann CD’s abspielen :)

    mfg

  8.   Astgfl

    Wunderbar, wenn ich dagegen heute die armen Jugendlichen mit ihren lächerlich krächzenden Mobiltelefonen an der Ecke stehen sehe, kommt mir immer nur ein mitleidiges lächeln…

  9.   Reputs

    Hallo Herbert,

    der JVC RV-NB20 hat zwar für ein tragbares Gerät einen unglaublichen Rumms – womöglich vielleicht sogar den besten überhaupt – ich besitze selbst einen RV-B99 und einen NB10, aber ein klassischer Ghettoblaster ist er eben nicht, zumal das abgebildete Modell nicht mal ein Tapedeck hat, stattdessen so einen ekelhaften iPod-Anschluss.

    Zudem klingt er mit seinen vier festen EQ-Presets einfach zu dumpf, die Höhen kommen leider zu kurz. Da muss man dann mit ner externen Quelle arbeiten, die einen vernünftigen Equalizer an Bord hat.

  10.   Minimalistin

    Also mir wäre so ein – zugegebenermaßen imposantes – Gerät ja zu sperrig für die eigenen vier Wände, geschweige denn 40 (!).

    Aber auf den Bildschirm passt es perfekt.

    Danke, Zeitmagazin.

 

Kommentare sind geschlossen.