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Die Autokrise in China ist hausgemacht

Branchenvertreter machen es sich zuweilen recht einfach mit ihren Erklärungen. Der chinesische Autoverband gibt den Kursabstürzen der vergangenen drei Wochen die Schuld an den drastisch eingebrochenen Autoabsatzzahlen in der Volksrepublik, dem bislang größten Pkw-Markt der Welt. Viele Leute hätten am Finanzmarkt sehr viel Geld verloren, da sei an Autokäufe nicht zu denken. Nur: Wenn es nach den Aktienkursen ginge, hätte der Verkauf in den vergangenen Monaten kräftig nach oben gehen müssen. Weiter„Die Autokrise in China ist hausgemacht“

 

China – Weltmarktführer synthetischer Drogen

Auf Drogen stehen in China harte Strafen. Schon wer mit wenigen Gramm Heroin erwischt wird, muss mit der Todesstrafe rechnen. Was allerdings den Verkauf ins Ausland betrifft, reagieren die chinesischen Behörden ausgesprochen lasch. Aus kaum einem anderen Land auf der Welt lassen sich so einfach synthetische Drogen oder die für die Herstellung benötigten Substanzen beziehen wie aus China – meist sogar übers Internet. Nach Angaben der New York Times gehört die Volksrepublik inzwischen zum größten Anbieter synthetischer Drogen der Welt. Weiter„China – Weltmarktführer synthetischer Drogen“

 

Gammelfleisch aus Maos Zeiten

Der große Milchpulverskandal in China ist mittlerweile fast sieben Jahre her. Damals panschten chinesische Produzenten giftiges Melamin in das Milchpulver für Säuglinge. Bis heute trauen viele Eltern der heimischen Milchindustrie nicht über den Weg und beziehen das Milchpulver für ihre Kinder deshalb aus dem Ausland. Nun wird China erneut von einem Lebensmittelskandal heimgesucht. Dieses Mal handelt es sich um zum Teil 40 Jahre altes Gammelfleisch.

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Chinas Ein-Kind-Politik war grausam – und überflüssig

Angesichts der vielen Zwangsabtreibungen und anderen drakonischen Strafen halten die meisten Bevölkerungsexperten Chinas Ein-Kind-Politik zwar für grausam. Doch sie glauben: Sie war ein notwendiges Übel. Immerhin habe sie seit ihrer Einführung vor 35 Jahren 400 Millionen Geburten in dem ohnehin bevölkerungsreichsten Land der Welt verhindert. Ohne sie hätte China heute nicht 1,4 Milliarden Einwohner, sondern fast zwei Milliarden. Die Ein-Kind-Politik sei ein wesentlicher Grund für Chinas erfolgreiche Armutsbekämpfung gewesen, meinen sie.

Der britische Economist nannte in einem Themenheft zum Klimawandel im vergangenen Herbst Chinas Ein-Kind-Politik sogar als einen der wichtigsten Gründe zur Eindämmung des weltweiten CO2-Ausstoßes. Ohne diese restriktive Politik wären bis 2005 rund 1,3 Milliarden Tonnen mehr Kohlenstoffdioxid ausgestoßen worden, schrieben seine Autoren.

Der chinesische Soziologe Cai Yong kommt nun zu einem völlig anderen Ergebnis. Nicht die Ein-Kind-Politik war ausschlaggebend für Chinas Geburtenrückgang, sondern die ökonomische Entwicklung, schreibt er. Die Grausamkeiten hätte sich die chinesische Führung also sparen können. Weiter„Chinas Ein-Kind-Politik war grausam – und überflüssig“

 

Uber erobert China

Wer in Peking oder anderen chinesischen Großstädten häufig ein Taxi nutzt, weiß: In China ist Taxifahren eine Qual. Die Rücksitze sind dreckig, es riecht verraucht, die Fahrer sind vom Dauerstau genervt. Wegen der ständigen städtebaulichen Veränderungen kennen viele nicht einmal ihr Ziel, geschweige denn den Weg dahin. Und seit chinesische Taxi-Apps wie Didi oder Kuaidi üblich sind, halten viele Taxifahrer nicht einmal mehr am Straßenrand an. Sie reagieren nur noch auf Online-Bestellungen, weil sie bei der Suche nach Fahrgästen nicht ständig im Stau stehen wollen.

Menschen ohne Smartphones und Ausländer ohne Chinesisch-Kenntnisse haben da kaum eine Chance – denn wer seine Ortsangaben nicht korrekt in die App einspricht, wird vom Fahrer oft nicht verstanden und damit auch nicht abgeholt.

Für viele ist es der Service des Fahrdienstvermittlers Uber daher ein Segen. Weiter„Uber erobert China“

 

Ein Hotelier will einfach in Ruhe gelassen werden

Wer sich in China über die Regierung beklagt, kann verhaftet werden. Wer faule und korrupte Beamte anschwärzt, läuft Gefahr, Ärger mit den Behörden zu bekommen. Die meisten Chinesen schlucken daher ihren Ärger über Bürokratie und Willkür eher herunter, als öffentlich aufzubegehren.

Nicht so Wu Hai. Der Pekinger Hotelier schrieb sich seinen Ärger über die Gängelei durch Beamte in einem offenen Brief von der Seele. Der Adressat: Premier Li Keqiang persönlich. Warum jemand Geringeren ansprechen als den Regierungschef und Vize-Generalsekretär der allmächtigen Kommunistischen Partei? Weiter„Ein Hotelier will einfach in Ruhe gelassen werden“

 

Chinesen sollen Raucher denunzieren

Offiziell ist das Rauchen in Pekings Restaurants seit Jahren verboten. Doch wer sich bei den Kellnern über den Gestank am Nachbartisch beschwerte, erntete bislang allenfalls verlegenes Achselzucken. Und auch sonst war die Toleranzschwelle gegenüber Nikotinsüchtigen ausgesprochen hoch: In einigen Restaurants stehen auf den Tischen zwar kleine Nichtraucherschilder – aber daneben auch ein Aschenbecher. Dieser Toleranz will die Pekinger Stadtverwaltung nun ein Ende setzen.

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China will auch eine Super-Liga

Der Fußball wurde in China erfunden. Das zumindest behauptete Chinas Ministerpräsident Li Keqiang, als er Angela Merkel während ihres Peking-Besuchs vor einem Jahr eine alte Malerei von Chinas angeblich ersten Fußballspielen schenkte. Das Geschenk wirkte extrem kurios: Bislang ist die Volksrepublik nicht gerade als Fußballnation bekannt. Erst einmal – im Jahr 2002 – hat sich Chinas Männer-Auswahl für eine Weltmeisterschaft qualifiziert. Die Nationalmannschaft schied dann in der Vorrunde aus: null Tore, null Punkte.

Geht es nach dem Willen des chinesischen Staatspräsidenten Xi Jinping soll sich das nun ändern. Für den bekennenden Fußball-Fan ist der Aufbau einer Profiliga, die diesen Namen auch verdient, eine nationale Prestigefrage. Xi soll persönlich an einem Plan mitgewirkt haben, der Chinas Profivereine der Super-League auf Weltniveau bringen soll. Weiter„China will auch eine Super-Liga“

 

Chinas Landgrabbing im Südchinesischen Meer

Normalerweise entstehen neue Inseln, wenn Unterwasservulkane große Mengen Magma aus den Tiefen der Erde schleudern und das Gestein über der Meeresoberfläche hart wird. Hawaii inmitten des Pazifischen Ozeans ist so entstanden, die Kanarischen Inseln im Atlantik ebenso.

Was sich aber derzeit im Südchinesischen Meer abspielt, hat mit vulkanischen Aktivitäten nichts zu tun. Vielmehr sind es Dutzende mit Baggern beladene Frachter aus China, die seit Monaten Tonnen von Sand und Schutt auf Korallenriffe kippen, den Schutt mit Beton befestigen und damit neue Inseln schaffen.

Satellitenaufnahmen der US-Denkfabrik Centre for Strategic and International Studies zeigen gigantische Aufschüttungen rund um die Spratly genannten Riffe und Sandbänke unweit der philippinischen Küste im Südchinesischen Meer. Von mehr als 200 Hektar Landgewinnung ist die Rede. US-Flottenadmiral Harry Harris wies Anfang März darauf hin, dass China im Südchinesischen Meer regelrecht eine „Große Mauer aus Sand“ errichte.

Dieselbe US-Denkfabrik hat allerdings auch Aufnahmen, auf denen zu sehen ist, dass der US-Verbündete Vietnam ebenfalls auf diese Weise vorgeht. Die Vietnamesen sollen bislang eine Fläche von rund acht Hektar aufgeschüttet haben. Von den neu geschaffenen Inseln wollen beide Länder künftig jeweils rund 50 Seemeilen als ihr Territorium reklamieren.

Die Führung in Peking ringt seit Jahren mit seinen Nachbarn um die Hoheit über die Region. China beansprucht fast das gesamte Südchinesische Meer. Vietnam, Taiwan, Malaysia, Brunei und die Philippinen erheben Anspruch auf die Riffe und Sandbänke, von denen die meisten unbewohnbar sind. Im umliegenden Gewässer werden gigantische Erdöl- und Erdgasvorkommen vermutet. Die US-Energieinformationsbehörde geht von bis zu 213 Milliarden Barrel Erdöl aus. Das würde einem Drittel aller weltweit bekannten Vorkommen entsprechen.

Zudem ist das Meer die kürzeste Route zwischen dem Indischen Ozean und dem Pazifik und hat sich im Zuge der rasanten Wirtschaftsentwicklung Indiens, Chinas und Südostasiens zur am meisten befahrenen Seehandelsroute der Welt entwickelt. Über die Hälfte des weltweiten Tankverkehrs passieren das Südchinesische Meer. Auch der Handel zwischen Europa und Ostasien verläuft zum größten Teil über diesen Weg.

Die chinesische Führung führt ihren Anspruch auf das Südchinesische Meer auf historische Gründe zurück. In der Ming-Dynastie zwischen dem 14. und 17. Jahrhundert und auch später in der Qing-Dynastie kontrollierte China zeitweise die Meere bis hinab nach Indonesien. Heute sind nur sieben Spratly-Inseln tatsächlich im chinesischen Besitz. 27 Riffe kontrolliert Vietnam. Die Philippinen herrschen über neun, Malaysia herrscht über fünf und Taiwan über eine. Mehrfach ist es zu gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen Fischereiflotten der jeweiligen Länder gekommen.

Mit den jüngsten Aufschüttungen will Peking seinen Machtanspruch auf die gesamte Region bekräftigen. Auf der Spratly-Insel Yongxiang ist China bereits seit knapp zwei Jahren dabei, eine Stadt zu errichten, inklusive Werften und einer Landebahn für Flugzeuge. Sie trägt den Namen Sansha und zählt chinesischen Staatsmedien zufolge bereits mehr als 3.000 Einwohner. Auch mit der Förderung von Erdgas hat die chinesische Führung angeblich schon begonnen.

Neben Vietnam fühlen sich vor allem auch die Philippinen von China bedroht. Anders als Vietnam rüstet die Regierung in Manila zwar nicht militärisch auf. Dafür fehlen ihr die finanziellen Mittel. Sie hat stattdessen 2013 das Ständige Schiedsgericht in Den Haag eingeschaltet. Mit einem Urteil wird Anfang kommenden Jahres gerechnet. Die chinesische Führung hat vorab bereits erklärt, dass sie das Verfahren nicht anerkennen werde und insofern auch nicht das Urteil.

 

Chinas kalte Schulter

Theoretisch könnten sich beide Länder gut ergänzen. China kann Straßen, Häfen und Schienen für Hochgeschwindigkeitszüge bauen, ein wirtschaftlich erfolgreiches Land. Indien wiederum ist seit vielen Jahrzehnten die größte Demokratie der Welt und könnte der Volksrepublik in Sachen Zivilgesellschaft sehr viel Nachhilfe erteilen.

Drei Tage lang ist der indische Premierminister Narendra Modi zurzeit in China zu Besuch. Und die Hoffnungen sind groß, dass die zwei bevölkerungsreichsten Länder der Welt nach Jahrzehnten der Feindschaft aufeinander zugehen. Auf den ersten Blick sind die Voraussetzungen besser denn je. Weiter„Chinas kalte Schulter“