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Shanghai wird zum Finanzlabor

Sonderwirtschaftszonen gibt es in China viele. Fast jede Millionenstadt in der Volksrepublik hat in den vergangenen Jahren irgendwo in ihrem Stadtgebiet eine spezielle Zone eingerichtet, in der Unternehmen Steuererleichterungen oder Investitionshilfen genießen oder irgendwelche der an und für sich recht strengen Handels- und Investitionsbestimmungen gelockert oder ganz aufgehoben wurden.

Das hat seine Gründe: Jeder hier in China weiß, dass der wirtschaftliche Aufstieg vor 30 Jahren solchen Sonderwirtschaftszonen zu verdanken ist. Damals erlaubte Chinas Führung der Stadt Shenzhen vor den Toren Hongkongs und drei weiteren Städten sich vorab in freier Marktwirtschaft auszuprobieren, als der Rest des Landes noch komplett planwirtschaftlich gesteuert wurde. Diese vier Zonen gehören nun zu den wirtschaftlich erfolgreichsten Städten im Land. Nun geht Peking einen Schritt weiter und erlaubt auf dem chinesischen Festland erstmals auch die Einrichtung einer Freihandelszone.

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Chinas Bankenkrise ist vom Staat gewollt

Jetzt schrillen auch in China die Alarmglocken. In der vergangenen Woche geriet eine Reihe von Banken in Finanzierungsschwierigkeiten. Aus gegenseitigem Misstrauen liehen sich die Institute einige Tage lang so gut wie gar kein Geld. Jetzt wächst die Angst, auch China könnte nun in eine gefährliche Finanzkrise schlittern. Das hätte auch globale Konsequenzen: Immerhin ist das Land inzwischen die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt. Weiter„Chinas Bankenkrise ist vom Staat gewollt“

 

Ein Warnschuss für Chinas Banken

An employee of Industrial and Commercial Bank of China walks past a logo at an ICBC branch in Beijing
Filiale der ICBC in Peking

Die Nachrichten aus Chinas Bankensektor sind beunruhigend. Seit Monaten verlangsamt sich das Wachstum in der Volkrepublik, auch die Aussichten sind schlechter. Seit Donnerstag kursieren nun Berichte, dass Chinas Banken nicht über ausreichend Liquidität verfügen.

Zwischenzeitlich war sogar davon die Rede, dass die Industrial and Commercial Bank of China (ICBC) und die Bank of China, zwei der größten Banken der Welt, zwischenzeitlich zahlungsunfähig waren. Beide Geldhäuser dementierten zwar sofort. Dennoch löste die Meldung auf den chinesischen Finanzmärkten Panik aus. Die Zinsen im Interbanken-Geschäft stiegen kurzfristig auf 25 Prozent, so hoch waren sie zuletzt nach der Lehman-Pleite im Jahr 2008. Was genau war passiert? Weiter„Ein Warnschuss für Chinas Banken“

 

Europas Finanzplätze buhlen um den Yuan

Auf Staatsbesuchen wird es selten konkret. Die Deutschland-Reise von Chinas Regierungschef Li Keqiang war keine Ausnahme. Ein interessantes Detail in der deutsch-chinesischen Stellungnahme findet sich dennoch:

„Beide Seiten sind sich als wichtige Volkswirtschaften über die Notwendigkeit der Beibehaltung intensiver Konsultationen im Fiskal- und Finanzbereich einig und haben beschlossen, den Dialog der Finanzministerien zu Finanzfragen weiter zu vertiefen.“

Das klingt schwammig. In Wahrheit aber geht es um nichts Geringeres als die Internationalisierung der chinesischen Währung, dem Yuan, und damit seinem Aufstieg zur Welt- und Reservewährung. Wie aus diplomatischen Kreisen  zu erfahren ist, will Deutschlands Bankenmetropole Frankfurt/Main bei dieser Entwicklung mitspielen. Der Finanzplatz bemüht sich um die Rolle als Offshore-Zentrum des Yuan auf dem europäischen Kontinent. Weiter„Europas Finanzplätze buhlen um den Yuan“

 

Merkels gefährlicher Alleingang

Angela Merkel und Chinas Premier Li Keqiang bei einem Treffen am vergangenen Sonntag © Odd Andersen/AFP/Getty Images
Angela Merkel und Chinas Premier Li Keqiang bei einem Treffen am vergangenen Sonntag © Odd Andersen/AFP/Getty Images

Es ist keine Überraschung, dass Li Keqiang auf seiner ersten Auslandsreise als chinesischer Regierungschef in der EU nur Deutschland die Ehre erteilt. Berlin ist Chinas wichtigster Handelspartner in der Europäischen Union – und soll noch wichtiger werden. Beide Länder wollen an diesem Montag Handelsverträge in Höhe von fünf Milliarden Euro unterzeichnen. Auch politisch hält Li einiges von der Bundesregierung, vor allem von der deutschen Kanzlerin. Kurzum: Das Verhältnis zwischen Berlin und Peking ist ungetrübt, selbst wenn sich Europa und China gerade im Streit um Strafzölle auf Solarprodukte befinden. Weiter„Merkels gefährlicher Alleingang“

 

China will Freihandel mit Deutschland

China und die EU stecken seit Wochen in heftigen Konflikten. Sie streiten unter anderem über den Handel mit Solarmodulen, Telekommunikationsanlagen und Porzellan. Strafzölle sollen bald eingeführt werden. Jetzt kommt Chinas neuer Premier Li Keqiang zum Antrittsbesuch nach Berlin und will über ein Freihandelsabkommen zwischen beiden Staaten verhandeln. Die deutsche Industrie begrüßt den Vorstoß. Hatten die Deutschen nicht bis gerade eben Angst vor der „unfairen“ chinesischen Billigkonkurrenz? Wie passt das zusammen? Weiter„China will Freihandel mit Deutschland“

 

Chinesen gründen aus Frust eigenes Ikea

Sie sehen aus wie „Billy“, „Pax'“ oder „Hemnes“ und lassen sich ähnlich einfach zusammensetzen. Tatsächlich kommen sie auch aus denselben Fabriken. Und doch sind die ausgestellten Möbel nicht vom berühmten schwedischen Möbelkonzern Ikea – sondern von „Joyme“, der neuen chinesischen Konkurrenz. Im Süden Pekings hat Joyme vor wenigen Wochen die zweite Filiale in China eröffnet, die erste ging bereits zu Jahresbeginn in der Provinz Heilongjiang an den Start. Weiter„Chinesen gründen aus Frust eigenes Ikea“

 

Chinas Luxusbranche vor harten Zeiten

Die Antikorruptionskampagne der chinesischen Führung scheint noch nicht bei allen Funktionären angekommen zu sein. Nur so ist zu erklären, dass der Parteisekretär eines Industriegebiets in der ostchinesischen Stadt Taizhou vergangenes Wochenende wagte, in einem Luxusrestaurant ein üppiges Bankett abzuhalten, wie sie bis vor Kurzem noch im ganzen Land üblich waren. Zu essen gab es Haifischflossensuppe, Hummer und Abalone. Dazu wurden Edelzigaretten und überteuerter Maotai-Schnaps gereicht.

Doch der Parteisekretär wurde verpfiffen. Whistleblower fotografierten das Gelage mit ihren Smartphones und stellten die Fotos sofort ins Internet. Binnen kurzer Zeit versammelte sich vor dem Lokal eine wütende Menschenmenge. Der Parteisekretär musste knieend um Erbarmen bitten, bevor man ihn gehen ließ. Inzwischen ist er entlassen. Weiter„Chinas Luxusbranche vor harten Zeiten“

 

Chinas vorläufiger Abschied vom Elektroauto

Normalerweise gibt die chinesische Führung den internationalen Autoherstellern den Kurs vor. Will etwa Volkswagen in der boomenden Küstenstadt Ningbo ein neues Werk errichten, ringt Peking dem deutschen Autobauer ab, zur Befriedung der Unruheprovinz Xinjiang auch ein Werk in der abgelegenen Provinzhauptstadt Urumqi zu errichten. Und will Daimler seine Stückzahl in China erhöhen, muss sich der Stuttgarter Konzern verpflichten, sehr viel technisches Wissen an die Chinesen abzugeben. Angesichts Chinas Bedeutung als weltgrößter Automarkt und den auch in den nächsten Jahren anhaltend hohen Wachstumsraten fällt es Peking verhältnismäßig leicht, den großen Autokonzernen Zugeständnisse abzuringen.

Doch auf der Shanghaier Autoshow in diesen Tagen scheint sich der Spieß umzudrehen. Weiter„Chinas vorläufiger Abschied vom Elektroauto“

 

Das leichte Spiel der chinesischen Banken

Chinas Banken wachsen rasch und machen gute Gewinne. Nun hat das Wirtschaftsmagazin Forbes zwei der Institute zu den größten Unternehmen der Welt gekürt.

Die Industrial and Commercial Bank of China (ICBC) und die China Construction Bank (CCB) belegen die ersten beiden Plätze auf der Rangliste der mächtigsten Unternehmen der Welt. Eine solche Liste gibt das Magazin regelmäßig heraus. Die Banken verdrängen den US-Erdölkonzern ExxonMobil von der Spitze. Er schafft es nur noch auf den fünften Rang. Auf Platz drei folgen JPMorgan Chase und auf Platz vier General Electric. Apple landet nur noch auf Platz 15. Weiter„Das leichte Spiel der chinesischen Banken“