In Hessens Wälder kehrt wieder Frieden ein: Das Trailverbot für Mountainbiker, das die Landesregierung ins Waldgesetz aufnehmen wollte, ist vom Tisch.
Der neue Gesetzentwurf formuliert schlicht und sinngemäß: Alle Waldbesucher nehmen aufeinander Rücksicht, insbesondere Stärkere auf Schwächere. Darauf konnten sich Mountainbiker, Sportler, Naturschützer und Vertreter des Umweltministeriums Anfang der Woche einigen.
Im Sommer sah das noch ganz anders aus. Da wollte die Landesregierung noch die Radfahrer auf „Waldautobahnen“ verweisen – ZEIT ONLINE berichtete darüber. Die Deutsche Initiative Mountainbike (DIMB) initiierte daraufhin die Online-Kampagne „Open Trails Hessen”. 45.700 Teilnehmer unterzeichneten die Forderung. Schließlich lenkte die hessische Umweltministerin Lucia Puttrich im September ein und lud an den Runden Tisch.
„Alle haben sich einander angenähert“, sagt Thomas Kleinjohann, der Vorsitzende der DIMB. Er ist froh, dass der öffentliche Schlagabtausch durch konstruktive Gespräche ersetzt wurde. 30 Vertreter verschiedener Natursportverbände, Naturschützer und Mitarbeiter des Landesumweltministeriums einigten sich auf den neuen Gesetzentwurf, der hier zu finden ist.
Damit verbunden ist der Auftrag an die DIMB, bei ihren Mitgliedern für mehr Rücksicht im Wald zu werben. Fahren dürfen Mountainbiker in Hessen auf befestigten wie naturfesten Wegen. Vorausgesetzt, sie achten darauf, dass sie anderen Waldbesuchern gefahrlos begegnen können. Unter Erwachsenen sollte das doch eigentlich selbstverständlich sein.