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Fahrräder von Fremden mieten

© Upperbike
© Upperbike

In jeder Stadt das Rad fahren, das ich gerade brauche oder das mir gerade am besten gefällt: Diese Idee will Felix Möller mit seinem Online-Marktplatz Upperbike langfristig umsetzen. Über die Plattform bietet er Fahrräder von privaten und gewerblichen Anbietern an. Noch steckt Upperbike in den Kinderschuhen. Rund 50 Räder sind dort zurzeit im Angebot, die meisten in Berlin.

Grundsätzlich hat die Idee Potenzial. Es ist durchaus reizvoll, wenn Besucher ein Kinderrad für den Nachwuchs oder ein Rennrad für einen Ausflug ausleihen können. Außerdem gibt es auch die Kategorie Spezialräder, aktuell mit einem Liegeradtrike von Hase.

In der Regel sind die Preise angemessen. Die Vermieter legen sie fest, und sie beginnen bei fünf Euro pro Tag. Allerdings gibt es auch Ausreißer wie eben das Liegeradtrike, das für 50 Euro pro Tag angeboten wird.

Die Idee hinter Upperbike ist beim Auto längst gängige Praxis. Selbstverständlich hat eine Autovermietung Sportwagen, Familienkutschen, Transporter und auch mal Geländewagen im Angebot. Beim Fahrradverleih lohnt sich diese Vielfalt für Händler oft nicht, beim Bike-Sharing im großen Stil schon gar nicht. Upperbike kann diesen Markt ergänzen, sofern Radfahrer bereit sind, ihre Fahrräder an Fremde zu vermieten.

 

Einkaufsfahrrad aus Schrott

Project Upcycle from Jason Kinsella on Vimeo.

Jason Kinsella fährt gern Fahrrad. In seiner Heimatstadt in Norwegen ist er immer mit seinem Fixie unterwegs. Es sei denn, er muss etwas transportieren, dann nimmt er sein Lastenrad. Als Kinsella eines Tages hinter einem Müllcontainer einige Einkaufswagen entdeckt, hat er eine Idee. Er nimmt einen der Einkaufswagen und ein altes Fahrrad mit in die Werkstatt eines Freundes. Sie zerlegen beides und setzen es neu zusammen – nach einem Tag ist das Einkaufsfahrrad fertig.

Das Upcycle, wie sie es nennen, ist in dem Video zu sehen. Es ist ein Prototyp, ohne Anspruch darauf, jemals in Serie gefertigt zu werden. Es ist eher ein gelungenes Spaßprojekt zweier Freunde, die vermeintlichen Schrott wieder verwenden. „Wenn ich es noch einmal bauen würde, würde ich einige Dinge anders machen“, sagt Kinsella. Beispielsweise würde er kleinere Vorderräder verwenden, damit das Rad in den Kurven wendiger wird, und eine Achse durch beide Vorderräder führen, um die Fahrstabilität zu erhöhen.

Heute fährt er mit dem Upcycle einkaufen. „In einer Stadt ohne Steigungen und auf kurzen Distanzen kann man es durchaus fahren“, sagt er. Ihm gefällt sein Rad, aber in erster Linie hofft er, dass sein Projekt Nachahmer findet.

 

Ein Marktplatz für Gebrauchträder

© Reidl
© Reidl

Vor vier Jahren habe ich mein Reiserad gekauft. Ein Rundumsorglos-Rad mit Rohloff-Nabe, Shimano-Nabendynamo, Lichtanlage von Busch und Müller, Kettenschutz, Tubus-Gepäckträger und Lowrider und einem Alurahmen von Cust Tec mit Wunschlack. Jetzt habe ich das Rad von bikesale zu Testzwecken schätzen lassen. Bikesale ist eine relativ neue Verkaufsplattform für gebrauchte Fahrräder. Ihre Macher wollen langfristig so etwas wie die Schwacke-Liste für Fahrräder entwickeln.

Im März ging das Portal online; im August waren laut bikesale-Geschäftsführer Jan-Oliver Hartmann rund 5.800 Räder registriert. Das Angebot reicht vom Bahnhofsrad im Wert von 50 Euro bis zum Tandem aus Titan für 7.000 Euro. Weiter„Ein Marktplatz für Gebrauchträder“