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Hercules & Love Affair, das New Yorker Disco-House-Kollektiv um Andrew Butler, stellen ihr neues Album vor. Blue Notes (2011) ist eine Hommage an den House der späten Achtziger und frühen Neunziger. Mit seinen Fußnoten zur Disco-Geschichte hat es durchweg für Begeisterung gesorgt. Ab ins Berghain.
20 Uhr | 3. März 2011 | Berghain | Am Wriezener Bahnhof | Berlin Friedrichshain
Erst mit über Neunzig erfuhr Eileen Gray (1878-1976) für ihre Architektur und Interieurdesign die verdiente Anerkennung. Ihre Kunst hatten nur wenige Kenner verstanden, Grays Möbel und Architekturentwürfe waren ihrer Zeit voraus. Sie entwarf bereits Mitte der Zwanziger einen Stahlrohrsessel und lange vor Aufkommen der Leuchtstoffröhre die Tube Light (1927). Im Haus E.1027 (1926-1929) verwirklichte Gray ihr Ideal einer harmonischen Einheit von Umgebung, Baukörper und Einrichtung. Die Ausstellung Minimalism And Applied II der Daimler Kunst Stiftung präsentiert Gray derzeit in Verbindung mit den Werken der Künstler Sarah Browne und Albert Weiß.
Minimalim And Applied II ist der zweite Teil einer Ausstellungsreihe, in der Designer und Architekten des 20. Jahrhunderts dialogisch zeitgenössischen Künstlern gegenübergestellt werden. Entsprechend greift der Talk im Haus Huth diese Logik auf: Zunächst geht die Kuratorin Jennifer Goff in einem Vortrag auf das Oeuvre von Eileen Gray ein. Goff ist am National Museum of Ireland für die Eileen-Gray-Sammlung zuständig. Anschließend diskutieren die Künstler Sarah Browne und Albert Weis über die Bedeutung von Grays Arbeit für ihre eigenes künstlerisches Werk.
Daimler Contemporary zeigt von Weis eine Rauminstallation und fotografische Arbeiten zur Komplexität urbaner Räume und der visuellen Orientierung darin. Weiß interessiert sich für die Architekten und Designer des frühen 20. Jahrhunderts, so auch für konstruktivistische Entwürfe von Eileen Gray. Sarah Browne fasziniert an Grays Design der emotionale und Nutzer bezogene Modernismus. In ihrem Werk beschäftigen Brown die ‚Ökonomien‘ sozialer und politischer Beziehungen im Wechselspiel von Individuen und gesellschaftlichen Makrostrukturen. Für die Ausstellung bei Daimler Contemporary hat sie, neben dem Eileen Gray gewidmeten Künstlerbuch, mit Türstoppern interveniert.
19 Uhr | 02. März 2011 | Daimler Contemporary | Alte Potsdamer Straße 5 | Berlin Mitte
Die Filmgeschichtsreihe Magical History Tour beschäftigt sich mit der Theatralität des Kinos.
Das Arsenal zeigt diesen Monat Filmklassiker, die das Verhältnis von Theater und Film reflektieren. Immerhin hat Film seine Ästhetik auch in Abgrenzung zum Theater entwickelt. Entsprechend fasziniert ihn von jeher dessen Bild- und Formsprache. Und die ausgewählten Arbeiten zeichnet eine besondere Theatralik aus, die sich beispielsweise in den Motiven, in der Arbeitsweise oder in der Inszenierung äußert.
Die japanische Produktion Gishiki (The Ceremony) von 1971 erzählt die Geschichte einer Großfamilie unter dem strengen Regime ihres Großvaters. Ihren Umgang regelt ein strenges Zeremoniell und für individuelle Freiheit gibt’s kein Platz. Mit seinem Porträt kritisiert Regisseurs Oshima Nagisa die japanische Nachkriegsgesellschaft und ihr Festhalten an mittlerweile bedeutungslosen Ritualen oder Zeremonien. Die rigiden Familienstrukturen spiegelt der Film dabei nicht nur dramaturgisch wieder sondern vor allem auch in den Bildkomposition der Einstellungen. Sicherlich speziell, aber eine buchstäblich schöne Option für einen ansonsten ruhigen Dienstag-Abend.
19 Uhr | 01. März 2011 | Kino Arsenal | Potsdamer Straße 2 | Berlin Mitte
Bis 2006 dirigierte Kent Nagano (der Noch-Generalmusikdirektor der Bayrischen Staatsoper) das Deutsche Symphonie-Orchester. Auch danach blieb er dem DSO jedoch als Ehrendirigent erhalten – und zwar mit großem Erfolg: Gerade erhielten Nagano und das Orchester bei den Grammy Awards 2011 die Auszeichnung für die beste Operneinspielung.
In Berlin beginnen Nagano und das DSO nun eine spannende Konzertserie zu den Symphonien des österreichischen Komponisten Anton Bruckner (1824-1896). Dabei stellen sie jeweils einer Symphonie Arbeiten aus der jüngeren Musikgeschichte gegenüber. Nagano will dadurch die Klangarchitektur von Bruckners Komposition erfahrbar machen.
Das erste Konzert widmet Nagano Bruckners Fünfter. Den polyphonen Reichtum der Symphonie in B-Dur konfrontiert er mit drei Werken des jungen Klarinettisten und Komponisten Jörg Widmann. Der spielt an diesem Abend auch die Soli – neben Igor Budinstein (Bratsche), Christa Schönfeldinger (Glasharmonika) und Teodoro Anzellotti (Akkordeon). Unbedingt hörenswert.
20 Uhr | 28. Februar 2011 | Philharmonie | Herbert-von-Karajan-Straße 1 | Berlin Tiergarten
Das Bandprojekt Joan as a Police Woman präsentiert sein neues Album The Deep Field (2011) in Berlin.
Nicht nur der Tonträger hat scheinbar sehnsüchtig auf das Konzert von Joan Wasser & Co gewartet. Der Soulpop der Amerikanerin begeistert derart viele Berliner, dass das Konzert im Astra Kulturhaus anstelle des Lido stattfindet. Für einen Sonntag-Abend eine ganz solide Option.
21 Uhr | 27. Februar 2011 | Astra Kulturhaus | Revalerstraße 99 | Berlin Friedrichshain
Der Kunstraum TÄT präsentiert den Künstler Ernst Markus Stein mit der Ausstellung Chrome Wave Arena.
Keine Ahnung, ob und was es dauerhaft zu sehen gibt, aber am Eröffnungsabend wird es heiß: Stein hat einen Ofen organisiert, in dem jeder verbrennen darf, was er schon immer den Flammen übergeben wollte. Außerdem performen zum Motto „Hitze“ Benjamin Altermatt, HArmony MOlina und DJ Pato. Jede Performance findet ab einer bestimmten Raumtemperatur ab. Kurz, die perfekte Eröffnung bei eisigen Temperaturen.
Die Regisseurin Christin König persifliert mit Die Wohngemeinschafteine selbstbezogene Gesellschaft.
Zum Leben zu blöde und zum Sterben zu feige: Katrina, Steffie und Julia leben jahrelang von der Außenwelt abgeschirmt in einer WG zusammen, als ihnen plötzlich das Geld ausgeht. In Anna sehen sie die Chance, ihre Hintern zu retten. Ist die bis zu ihrem 36. Lebensjahr schwanger, bekommt sie nämlich eine Million. Noch ist Anna Jungfrau und der 35. Geburtstag in vier Wochen…
Der Plot klingt nach einem Film, bei dem man im Fernsehen wegschaltet. Doch ob und was König dem Publikum zumutet, zeigt erst die Uraufführung. Immerhin gibt’s einen Mord.
20.15 Uhr | 26. Februar 2011 | Maxim Gorki Studio | Hinter dem Gießhaus 2 | Berlin Mitte
Lange war Jürgen Drescher bei Isabella Czarnowska zu sehen. Jetzt präsentiert er neue Arbeiten bei Klosterfelde.
Drescher interessiert das Verhältnis von Form und Wirklichkeit. Genauer gesagt geht es in seinen reduzierten Arbeiten um die Möglichkeiten zum Transfer. Mal formt er alltägliche Gegenstände nach, gießt Umzugskartons oder Leitern nach, mal setzt er die Objekte lediglich in einen neuen Kontext. Alltag, das bedeutet für Drescher Künstleralltag, vom Produzieren der Arbeiten bis zu ihrem Verkauf, von der Palette bis zur Messekoje. Die aktuelle Ausstellung Jürgen Drescher greift außerdem die Idee der Künstlerbiographie auf, denn Sprache spielt für Drescher eine immer wichtigere Rolle.
Derzeit kann man Dreschers Arbeiten unter anderem neben Werken von Alicja Kwade, John Bock und Thomas Rentmeister in der Ausstellung Transformed Objects im Düsseldorfer Kai 10 sehen. Seine Siebdrucke zeigt übrigens Helga Maria Klosterfelde Edition.
18 Uhr | 25. Februar 2011 | Galerie Klosterfelde | Potsdamer Straße 93 | Berlin Schöneberg
Die Nachtauslage ist ein Ausstellungszyklus in den Schaufenstern der Galerie Lena Brüning. Seit Mitte Januar stellen dort junge Künstler ihrer Arbeiten aus, jeden Freitag wechselt die Auslage. Immer geht es um geometrische Skulptur, ihre Herstellungsmethoden und den vermeintlich rationalen Ansatz dahinter.
Ab heute zeigt der Berliner Künstler Johannes Weiss seine Arbeiten und die formt er neuerdings aus Ton. Bisher kannte man von Weiss nur cleane Objekte aus Holz, Epoxid und Polyester oder aber großartige Aquarelle. Sich jetzt der Technik des Töpferns zuzuwenden ist daher ein gewagter Schritt. Aber das Ergebnis fällt spannender aus, als es das Material vermuten ließe: Für seine Skulpturen formt Weiss gefundene Gegenstände ab. Anschließend stapelt er die Elemente zu abstrakten Konstruktionen, die gleichzeitig massig und instabil – auf jeden Fall aber ziemlich ungewohnt – wirken.
Wem das als Grund für einen Abstecher nicht reicht: Am 18. März endet der Zyklus mit einer zweiwöchigen Gruppenausstellung in der Galerie, wo alle teilnehmenden Künstler ihre Arbeiten noch einmal präsentieren.
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Seit den Sechzigern spielt die Gruppe aus Kinshasa, was man als Techno auf selbst gebauten Instrumenten bezeichnen kann. Nur neuerdings ist auch Europa verrückt nach dem Sound aus dem Kongo. In seinem Zentrum steht die elektrisch verstärkte Likembé, ein Daumenklavier aus den Blattfedern alter Autos. Aber auch das übrige Instrumentarium war aus Schrott oder zumindest Secondhand.
Im Berghain bekommen Konono No. 1 dabei tatkräftige Unterstützung von Shackleton, Burnt Friedman und Markus Ernestus. Die Produzenten elektronischer Musik haben jeweils an den Congotronics-Veröffentlichungen mitgemischt.
20 Uhr | 25. Februar 2011 | Berghain | Am Wriezener Bahnhof | Berlin Friedrichshain