Das Ausstellungsprojekt Part-Time Pioneer präsentiert den Künstler Beny Wagner.
Der deutsch-amerikanisch-israelische Künstler Beny Wagner (*1985) hat für die Ausstellung im Lichthof der Humboldt Universität drei neue Arbeiten produziert. Ausgehend von Humboldt und dem Geist des Pioniers beschäftigte er sich darin mit der Erwartungshaltung des Entdeckenden. Das Resultat sind ein Künstlerbuch zu einem Besuch Obamas in Israel, einen Film über eine erfolglose Hasenjagd sowie eine Papierinstallation. Nachdem die letzten Ausstellungen im Lichthof ziemlich gut waren, könnte sich ein Abstecher zur Eröffnung lohnen. Mut zum Abenteuer, und so.
19 Uhr | 31. März 2011 | Lichthof der Humboldt-Universität | Unter den Linden 6 | Berlin Mitte
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Die sieben Jungs aus England machen optimistischen, harmlosen Rock, stehen selber auf Bruce Springsteen und Johnny Cash. Noch letztes Jahr handelte sie der Tagesspiegel als „Geheimtipp“. Jetzt musste ihr Konzert aufgrund der großen Nachfrage in den Festsaal Kreuzberg verlegt werden. Wer hätte gedacht, dass die Berliner so viel Romantik ertragen.
21 Uhr | 30. März 2011 | Festsaal Kreuzberg | Skalitzerstraße 130 | Berlin Kreuzberg
Unsere Anteilnahme nützt den Opfern in Japan wenig, wenn ihr keine Taten folgen. Staatskapelle und Philharmoniker gehen mit gutem Beispiel voran. Ihr gemeinsames Konzert unterstützt die Hilfsarbeiten vor Ort. Daniel Barenboim dirigiert Tschaikowskys Sechste Sinfonie Pathétique und Simon Rattle die Vierte Sinfonie von Brahms.
Alle Einnahmen – auch aus der Live-Übertragung – gehen an die UNICEF-Nothilfearbeit in Japan. Diese unterstützt die traumatisierten Kinder in den von Erdbeben, Tsunami und Kernkraftwerk-Havarie betroffenen Gebieten. Zumindest ein Ticket für die Digital Concert Hall sollte drin sein.
20 Uhr | 29. März 2011 | Philharmonie | Herbert-von-Karajan-Straße 1 | Berlin Tiergarten
Selten standen so schnell derart viele Bilder von einer Eröffnung auf Facebook. Aber es war auch die gesamte Berliner Kunst- und Hipsterszene in den Kunst-Werken. Sie standen um oder saßen auf 72.000 Flaschen Efes und bedienten sich aus den Kartons, die Gaillard zu einer Pyramide hatte stapeln lassen. Der Künstler und seine Crew betrachteten das Geschehen vom Gipfel dieser Pyramide, während sich unten am Bierhaufen der Vernissagen-Plebs drängte. Gemein hatten sie lediglich das Bier in der Hand und die Gewissheit, Teil einer Installation zu sein.
Diese sorgte für hitzige Debatten: Die einen fanden die Arbeit zynisch, dreist und prätentiös, die anderen direkt, intelligent und konsequent. Am Ende gab es zwar keinen Konsens darüber, ob es Gaillard tatsächlich um eine kritische Auseinandersetzung mit der Dekonstruktion von Monumenten geht oder einfach das Vorführen der Berlin-Mitte-Kulturszene.
Die Diskussion Wende in der arabischen Welt?betrachtet die aktuelle Situation in Nordafrika – und zwar aus aus europäischer und arabischer Perspektive.
Am HKW betrachten Künstler, Journalisten und Wissenschaftler aus Tunesien, Ägypten, Algerien und Europa die Entwicklungen in Nordafrika und dem Nahen Osten. Im Vordergrund steht dabei die Frage, inwiefern die Idee von einem „arabischen Frühling“ im westlichen Geschichtsdenken funktioniert, aber nicht zu der komplexen Realität vor Ort passt. Die Diskussion untersucht das Unverständnis, auf das europäische Politiker bei den Regimekritikern und Oppositionellen stoßen – und sucht gemeinsame Perspektiven.
Die Kunst-Werke holen sich Cyprien Gaillard ins Haus.
Noch darf keiner wissen, was der Künstler für die Eröffnung ausheckt. In jedem Fall zeigen die Kunst-Werke mit The Recovery of Discovery bereits die dritte spannende Einzelausstellung in Folge. Denn auf Renata Lucas und Absalon folgt der französische Künstler Cyprien Gaillard (*1980), ein Experte in Sachen Zerstören und Bewahren.
Ob er Gebäudesprengungen filmt oder dystopische Stadtlandschaften fotografiert, Gaillard gewinnt noch den absurdesten Szenerien derart viel Schönheit ab, dass es schwer fällt, seine Arbeiten nicht faszinierend zu finden.
In den letzten beiden Jahren hat Gaillard für viel Aufsehen gesorgt. Vor allem seine Filme und Fotoarbeiten waren omnipräsent. In seiner Einzelausstellung kommen auch seinen Skulpturen und Performances große Bedeutung zu. So präsentiert Gaillard eine großformatige skulpturale Installation, mit der er die Form des Denkmals dekonstruieren will. Die Besucher sollen sich mit der Funktion des Monuments auseinandersetzen und mit der Frage, was dessen Zerstörung für das Bewahren der Erinnerung bedeutet.
Der Hamburger Bahnhof zeigt Arbeiten der Land Art sowie ihren britischen Protagonisten Richard Long.
Nach den Rentieren der Matschkreis. Der Hamburger Bahnhof gibt sich weiter naturverbunden und eröffnet die Ausstellungen Land Art sowie Berlin Circle mit Arbeiten des Briten Richard Long. Die Künstler der sogenannten Land-Art arbeiten mit und in der Natur; die Arbeiten entstehen typischerweise im Außenraum. Geprägt haben die Land Art in den späten 1960er Jahren einzelne Künstler. Sie reagierten damit kritisch auf die im kommerziellen und institutionellen Kunstbetrieb gängigen Arbeiten.
Die Ausstellung Land Art zeigt die Bandbreite der skulpturalen Umsetzungen in der Land Art, von den Erdaushebungen bei Michael Heizer über die verwitternden Betonröhren bei Nancy Holt bis zu den Wanderung bei Hamish Fulton.
Im Gegensatz zu anderen Land Art-Künstlern greifen die Werke von Richard Long nicht radikal in die Natur ein. Der Künstler arbeitet vielmehr mit dem, was er darin vorfindet. Seit über 40 Jahren streift Long systematisch durch Landschaften, hinterlässt Spuren wie Kreise aus Stein oder Linien aus Holz. Im Hamburger Bahnhof ist seine Schlüsselarbeit zu sehen: A Line Made by Walking (1967). Es ist eine Spur im Rasen, die der Künstler getrampelt und anschließend fotografisch dokumentiert hat. Das Herzstück seiner Einzelausstellung in der historischen Halle des Hamburger Bahnhofs bildet Longs Bodenarbeit Berlin Circle.Den zwölf Meter durchmessenden Steinkreis hatte der Künstler erstmals zur Eröffnung des Museums 1996 installiert.
20 Uhr | 25. März 2011 | Hamburger Bahnhof | Invalidenstraße 50-51 | Berlin Mitte
Das Tanzstück Undead & Deliciousreanimiert unser kulturelles Gedächtnis.
Wie fühlt sich eigentlich der 11. September an? Der Philosoph Dennis Deter, die Tänzerin Anja Müller und Choreografin Lea Martini haben unser kulturelles Gedächtnis nach ikonischen Bildern durchforstet, um sie sie sich „körperlich anzueignen“. Soll heißen, ihre Körper zappen sich durch medialen Erinnerungen der letzen Jahre.
20 Uhr | 25. & 26. März 2011 | HAU 3 | Tempelhofer Ufer 10 | Berlin Kreuzberg
Im Salon Populaire gibt’s heute mal keine schlauen Konversationen, sondern ein Konzert.
Mit From the department of bad moods #2: Places sind der Künstler David Levine & seine Künstlerkollegen bereits zum zweiten Mal zu Gast in den Kunstsaelen. Der Abend steht unter dem Motto „the deleterious effects of travel“ – und darin dürften sich die vier vielbeschäftigten Jungs auskennen. Der Fotograf Joe Dilworth und der Künstler Viktor Timofeev machen zwar nebenher ’nur‘ Musik. Aber der Maler Daniel Kingery kuratiert außerdem und Levine dreht Filme. Drinks gibt’s natürlich auch.
Und wenn man schon mal da ist: Im gegenüberliegenden Raum zeigt die Galerie Aanant & Zoo Michael Dreyer und Sven-Ole Frahm.
20 Uhr | 23. März 2011 | Salon Populaire | Bülowstraße 90 | Berlin Schöneberg
Das Festival MaerzMusik bietet heute gleich zwei Highlights: Ein Loop-Konzert in der Philharmonie sowie ein Performance-Experiment im Berghain brechen mit den Hörgewohnheiten des Publikums.
Von der Philharmonie zum Berghain, das klingt nach einem verwegenen Plan für einen Dienstag. Aber heute sprechen zwei ziemlich gute Gründe dafür. Erst zelebriert die Intermedia-Konzertperformance TablesAreTurned von Bernhard Lang und Philip Jeck den Loop als Meilenstein der modernen Ästhetik. Dann macht der japanische Komponist und Klangkünstler Yutaka Makino das Publikum zum Versuchsobjekt seiner performativen Installation Conflux.
Lang und Jeck verbindet ihr Interesse für den Plattenspieler als Improvisations-Instrument zeitgenössischer Kompositionen. Mit ihrem komplementären Ansatz ergänzen sie sich prächtig: Während der Komponist Lang Ensembles in vibrierende Turntables verwandelt, hat sich Jeck als Dirigent alter Schallplattenspieler einen Namen gemacht. Beide erarbeiten bereits seit geraumer Zeit gemeinsam Stücke für Orchester und Ensembles. Bei der Uraufführung von TablesAreTurned in der Philharmonie unterstützt sie diesmal das Ensemble Alter Ego.
Ziemlich dunkel und ganz schön laut wird es im Berghain, wo Makino mit der Raum- und Körperwahrnehmung des Publikums experimentiert. Wenn der nicht gerade aktuelle Forschungserkenntnisse aufgreift, führt er nämlich kurzerhand eigene Untersuchungen durch. Dazu schafft er künstliche visuelle und akustische Situationen und macht den Zuschauer beziehungsweise Zuhörer zum aktiven Teil der Installation. Conflux basiert übrigens auf der Theorie der psycho-ökologischen Wahrnehmung von James J. Gibsons zur Interaktion des Wahrnehmenden mit gewissen Eigenschaften seiner Umwelt.
Wer noch mit den Nachwirkungen des Wochenendes kämpft, ist in der Philharmonie sicherlich besser aufgehoben. Ansonsten gilt: Tagsüber Kräfte sparen und Abends Performance-Marathon.