Mit der Opera Lounge greift die Deutsche Oper das konventionelle Klassik Lounge-Konzept auf: Im Foyer führen junge Opernkünstler ein junges Publikum in die Welt der Oper ein. Die Veranstaltungsreihe beginnt immerhin mit einem wilden Programm: Auf zwanzig Minuten Rossini und Weill folgt ein Musikblock mit Stücken von Mozart. Dann stellen die Musiker Offenbach vor, das Broadway-Stück Showboat und spanische Zarzuela.
Die Hintergründe erläutert Markus Brück. Zwischen den Darbietungen sollen die Zuschauer das Gehörte diskutieren. Im Anschluss, wer hätte das gedacht, darf bei Drinks und DJs gefeiert werden.
21 Uhr | 22. November 2010 | Deutsche Oper | Bismarckstraße 35 | Berlin Charlottenburg
Das Orchester der Deutschen Operspielt Musik aus Kolumbien.
Die Kammermusikreihe Klang der Welt geht bereits in die dreizehnte Spielzeit. Diesmal liegt der Schwerpunkt auf Lateinamerika. An sieben Montagen präsentiert das Orchester Musikeindrücke aus Kuba, Kolumbien, Venezuela, Uruguay und Chile. Ein Moderator erklärt jeweils den Kontext.
Kolumbien – Geboren im 20. Jahrhundertist das zweite Kammerkonzert aus der Reihe Fünf lateinamerikanische Länder. Das Orchester spielt Stücke von Wolfano Alejandro Tobar García, Amparo Ángel, Fabio Gonzáles Zuleta, Alvaro Ramírez Sierra, Antonio María Valencia, Blas Emilio Atehortúa und Gabriel Soto Méndez.
Ein unangestrengtes Konzert für alle, die über ihren musikalischen Tellerrand hinaus blicken wollen.
20 Uhr | 15 November 2010 | Deutsche Oper | Bismarckstraße 35 | Berlin Charlottenburg
Lars Eidinger und Katharina Schüttler spielen es einfach grandios, dieses Ehepaar Hedda Gabler und Jörgen Tesman. Hedda, verzweifelt am Mittelmaß ihrer Existenz, läuft in ihrer schicken Glas-Beton-Villa Amok. Der tumbe Tesman sieht hilflos zu, wie seine wunderschöne Frau sich und ihr Umfeld zugrunde richtet.
Ostermeier hat das Ibsen-Stück über die Wünsche und Ängste des Bürgertums präzise in die Gegenwart übersetzt. Und so nüchtern, dass es beim Zusehen schmerzt. Alles ist so vertraut: das Streben nach Statussymbolen und Sicherheit ebenso wie die Beklemmung der Bürgerlichkeit und diese unbestimmte Sehnsucht nach etwas Großem. Passend zur Sonntagabend-Stimmung.
Seit 2008 retten der Wallstein Verlag, die Wüstenrot Stiftung und die Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung Literatur vor dem Vergessen: Sie editieren Werke neu und bitten zeitgenössischen Schriftsteller, diese zu präsentieren.
Ihr jüngste Wiederentdeckung: Oskar Loerke (1884–1941). Auf Expressionismus oder Innere Emigration reduziert, war sein Hauptwerk seit Jahrzehnten nicht mehr verfügbar. Dabei ist es von bemerkenswerter inhaltlicher Vielfalt. Die neue, von Uwe Pörksen und Wolfgang Menzel herausgegebene Ausgabe von Sämtliche Gedichte vereint die zu Loerkes Lebzeiten veröffentlichten Gedichtbücher sowie sein kaum bekanntes, verzweifeltes Spätwerk aus der NS-Zeit.
Im Kaminsaal des Literaturhauses führt Lutz Seiler in Oskar Loerke und sein Werk ein. Frank Arnold liest aus Loerkes Lyrik.
20 Uhr | 26. Oktober | Literaturhaus Berlin | Fasanenstraße 23 | Berlin Charlottenburg
Barbara Sukowa & the X-Patsys treten mit Devouring Time (Alles verschlingende Zeit) im Schiller Theater auf.
Schauspielerin unter Ikonen wie Zadek und Fassbinder, Interpretin klassischer Kompositionen und nun auch noch Rockmusikerin – Barbara Sukowa ist vielseitig. Ihre Band auch: die übrigen Mitglieder sind bildende Künstler.
Ihr Album Devouring Time verhandelt die großen Themen Liebe und Tod und vereint dabei Einflüsse, die von Shakespeare über Weill bis zu Joy Division reichen.
Mit Der Menschenfeind feiert der Holländer Ivo van Hove sein Berlin-Debüt.
Molières Stück fügt sich unkompliziert ins Repertoire der Schaubühne ein: Alceste (Lars Eidinger) verzweifelt an Celimène (Judith Rosmair), die, ganz digitale Bohème, ihre Unabhängigkeit über alle Wertvorstellungen stellt. Taugt bestimmt als Einstimmung aufs nächste Partywochenende!