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Politisches Kunst-Kino

© bankleer

Das Arsenal zeigt die Programmreihe Der Standpunkt der Aufnahme.

Jeden Mittwoch geht es im Arsenal um die Frage, wie sich politischer Film heute darstellt. Die neun Sessions präsentieren Filme und Videos, deren Kontext mal künstlerisch mal aktivistisch ist. Zunächst stellen ihre Macher jeweils sich und ihre Arbeiten vor. Anschließend präsentieren die Eingeladenen Filme, die wiederum ihre eigenen Arbeiten geprägt haben.

Heute Abend steht ein Politgrusel-Abend auf dem Programm. Der Kurator Tobias Hering hat das Künstlerduo bankleer eingeladen. bankleer besteht seit 1999 aus Karin Kasböck und Christoph Leitner. Ihre Videos kombinieren Videoaktivismus und Kunstaktion, Dokumentation und Fiktion. bankleer filmen ihre Performances. bankleer zeigen im Arsenal erst drei eigene Videos. Zombies und andere untote Randfiguren der Gesellschaften brechen darin in die Realität ein. Dann folgt auf den Dokumentarfilm Les Maitres fous (1955) von Jean Rouch der Film Terror 2000 (1992) von Christoph Schlingensief.

Die Gäste der nächsten nächsten Mittwochs-Sessions sind Brigitta Kuster (10.11.), Raphaël Cuomo und Maria Iorio (17.11.) sowie Bärbel Schönafinger (kanalB) (24.11.).

19.30 Uhr | 3. November 2010 |Arsenal- Institut für Film und Videokunst e.V.| Potsdamer Straße 2 | Berlin – Mitte

 

Gegen das Herbstgrau

Alison S.M. Kobayashi, Dan Carter © Direktorenhaus

Das Direktorenhaus zeigt jetzt wöchentlich experimentelles Kino.

Ein Mini-Kino, zwei Kuratoren und Arbeiten von internationalen Filmemachern, Trickzeichnern und Multimedia-Künstlern; die Produzentin und Kunstjournalistin Pamela Cohn und der Filmkritiker Andrew Grant kuratieren die neue Kino Satellite-Reihe am Direktorenhaus. Los geht’s mit Kurzfilmen der Performance Künstlerin Alison S.M. Kobayahsi sowie von Christopher Allen.

Das Programm hört sich, tja, experimentell an. Aber die Bar öffnet eine Stunde vor Einlass!

20. 30 Uhr | 02. November 2010 | Direktorenhaus | Am Krögel 2 | Berlin Mitte

 

Einmal mit Profis

Susanne Kriemann, Ashes and broken brickwork of a logical theory (prolog), 2010 © Susanne Kriemann

Kuratorenführung in der Berlinischen Galerie

Am Freitag eröffnete die Museumsausstellung von Susanne Kriemann in der Berlinischen Galerie. Sie ist die Gewinnerin des GASAG Kunstpreises 2010. Der Preis geht an Berliner Künstler, deren Arbeiten sich mit Wissenschaft oder Technik auseinandersetzen. Kriemann bekam ihn nach Aussage der Jury wegen ihrer „rechercheintensiven Arbeitsweise und der Komplexität ihrer Darstellungsformen“. Ihre Installationen kreisen um die Organisation von Wissen und die Wahrnehmung von Realität.

In der Berlinischen Galerie zeigt sie ein Archiv. Darin organisiert sie Material zu ihrer letzten Arbeit Ashes and broken brickwork of a logical theory. Das Werk kreiste um die Beziehung von Archäologie und Moderne. Aber das erklären die Kuratoren am Besten selber, bei der heutigen Führung!

P.S.: Eigentlich „Zweimal mit Profis“. Am 13. Dezember gibt es eine weitere Kuratorenführung.

14 Uhr | 1. November 2010 | Berlinische Galerie | Alte Jakobstraße 124-128 | Berlin – Mitte

 

Gestern noch Außenseiter, heute ein Star

Die Tagung … be succesful beleuchtet das neue Verhältnis der Künstler zum Erfolg.

Was passiert, wenn der Ruhm ausbleibt? Welchen Preis hat die Ehre? Die Berlinische Galerie fragt, warum zeitgenössische Kunst und Starrummel so eng miteinander verbunden sind. Darauf antworten Imke Elliesen-Kliefoth, Thomas Köhler, Christian Saehrendt, Marion Strunk und Mirjam Varadinis. Nach den Vorträgen diskutieren die Referenten mit dem Publikum. Je nachdem, ob sich neue Aspekte in dieser nicht gerade brandneuen Debatte ergeben, könnte es hitzig werden. Oder aber verdammt langweilig.

11 Uhr | 31. Oktober 2010 | Berlinische Galerie | Alte Jakob Straße 124-128 | Berlin Mitte

 

Nach dem Samstagseinkauf …

© Johann König

Vernissage bei Johann König! Auf dem Programm stehen Film, Performance und Skulptur.

Die Galerie präsentiert Manfred Kuttners Arbeit A-Z von 1963. Der Künstler hat den 8mm-Film stellenweise handkoloriert. Kuttner war Anfang der sechziger Jahre eine kurze Künstlerkarriere beschieden im Kreise von Gerhard Richter, Sigmar Polke und Konrad Lueg. Seit vier Jahren ist seine Arbeit wieder regelmäßig zu sehen.

Um 20 Uhr schließt die Vernissage mit der Performance Assembly Instructions Lecture des Künstlers Alexandre Singh. Außerdem setzt die Künstlerin Erik Steinbrecher mit der Arbeit Apla Mare die backyardoutdoorsculptureseries im Hof der Galerie fort. Eine Eröffnung für alle, die möglichst Viel bei minimalem Aufwand sehen möchten.

16 Uhr | 30. Oktober | Galerie Johann König | Dessauer Straße 6-7 | Berlin Mitte

 

Konzert der Querulanten

Liao Yiwu und Wolf Biermann treten im Babylon Mitte auf.

Mit Glaube vor den Mauern verabschiedet sich Liao Yiwu vom Westen. Der chinesische Schriftsteller und Musiker tritt mit dem deutschen Schriftsteller und Liedermacher Wolf Biermann auf. Die Veranstaltung ist Lesung und Konzert zugleich und findet im Rahmen des Internationalen Literaturfestivals Berlin statt.

Die Volksrepublik China inhaftierte Liao Yiwu wegen seiner regimekritischen Schriften. Er schlug sich später als Musiker in den Straßen von Chengdu durch. Sein Buch Interviews with People from the Bottom Rung of Society (Fräulein Hallo und der Bauernkaiser) dokumentiert das Dasein am unteren Ende der chinesischen Gesellschaft. Es machte ihn international bekannt.

Auf seine alten Tage durfte Liao Yiwu endlich aus China ausreisen für die Literaturfestivals in Hamburg und Berlin. Apropos „alte Tage“ – hier ein Interview mit Wolf Biermann von der Frankfurter Buchmesse:

19.30 Uhr | 30. Oktober 2010 | Babylon Mitte | Rosa-Luxemburg-Str. 30 | Berlin Mitte

 

Tape Modern die Achtzehnte

© Tape Club Berlin

Der beste Abschluss des Eröffnungsmarathons hinterm Hauptbahnhof.

Zum 18. Mal findet die Tape Modern statt. Die Kurzausstellung im Tape-Club hinterm Hauptbahnhof endet traditionell mit einer Party zwischen den Exponaten. Diesmal haben Carola Schmidt und Johannes Weiß kuratiert. Die Gruppenausstellung steht unter dem Motto I am completely operational.

Neue Ausstellungen im jungen Kunstareal von Halle am Wasser und Heidestraße eröffnen heute Jarmuschek + PartnerNolan Judin Berlin und viele andere. Auf dem Weg ins Niemandsland hinterm Hauptbahnhof lohnt ein Umweg in die Markgrafenstraße. Carlier | Gebauer stellt Aernout Miks neue Videoarbeit Communitas aus und zeigt Paul Graham.

19 Uhr | 29. Oktober 2010 | Tape Club Berlin | Heidestraße 14 | Berlin Mitte

 

Daimler Contemporary zeigt neue Schätze

Die Daimler Kunstsammlung setzt ihre Ausstellungsserie über die Schnittstellen von Architektur, Design und Kunst fort.

Minimalism and applied II präsentiert frühe Künstler, Architekten und Designer und ihre wechselseitigen Referenzen. Die Ausstellung ist als Abfolge von Dialogen zwischen Kunst und Design angelegt. Die Kuratoren verhandeln im Einzelnen die Bezüge zwischen Gail Hastings – Charlotte Perriand, Charlotte Posenenske – Ferdinand Kramer, Martin Boyce – Jean Prouvé, Jacob Dahlgren – Sylvan Lionni – Philippe Parreno und Albert Weis – Eileen Gray – Sarah Browne.

Keine Angst! Wer die Theorie anstrengend findet, erfreut sich an den Exponaten. Daimlers vorwiegend abstrakt-minimalistische Kunstsammlung ist einfach sehenswert!

19 Uhr | 29. Oktober 2010 | Daimler Contemporary | Haus Huth | Alte Potsdamer Straße 5 | Berlin Mitte

 

Von Inseln und Insulanern

Ein Lichtblick an einem kalten Tag, der Inselabend in der daadgalerie.

Zu Grundierungen. Von Inseln und Insulanern hat der DAAD drei Experten eingeladen. Sie überlegen, warum uns Inseln so faszinieren. Die Lyriker Sjón aus Island und Louis-Philippe Dalembert aus Haiti diskutieren mit Volkmar Billig. Der Kulturwissenschaftler hat dieses Jahr die Monografie Inseln. Geschichte einer Faszination veröffentlicht. Das Gespräch moderiert Barbara Wahlster vom Deutschlandradio Kultur.

20 Uhr | 28. Oktober 2010 | daadgalerie | Zimmerstraße 90/91 | Berlin-Mitte

 

Alle Macht den Künstlern

© KW Institute for Contemporary Art

Die Kunst-Werke starten im Vorderhaus das Experiment KW69.

Die Ausstellungsreihe KW69 funktioniert nach einem einfachen Prinzip: Künstler laden Künstler ein, deren Arbeiten sie ausstellen möchten. Die Aussteller kuratieren dann die nächste Werkschau mit Künstlern ihrer Wahl, usw. Wo das hinführt, weiß niemand – und soll auch niemand wissen. Das KW Institute for Contemporary Art überlässt das kuratorische Feld den Künstlern. Zumindest auf Probe, für ein Jahr.

Angela Bulloch beginnt den Zyklus mit der Ausstellung Molecular Etwas. Bulloch präsentiert den Franzosen Jean-Michel Wicker und stellt ihm u. a. Positionen von Manfred Pernice, Dominique Gonzalez-Foerster oder Germaine Cellier gegenüber.

Jean-Michel Wicker kuratiert dann die zweite Show und wählt somit den Gastgeber für KW69 #3. Bisher ist der noch geheim … . Wir freuen uns auf ein Jahr voller Überraschungen mit KW69.

19 Uhr | 27. Oktober 2010 | Kunst-Werke | Auguststraße 69 | Berlin Mitte