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Neuer Versuch am Berliner Ensemble

Mark Ravenhill persönlich wagt sich mit The Experiment auf die Bühne.

Erst letzten Monat wurde am Berliner Ensemble Ravenhills neues Stück Freedom and Democracy I hate you in der Inszenierung von Claus Peymann aufgeführt. Die Premiere stieß auf wenig Gegenliebe. Diesmal gibt der britische Autor selbst seinen Monolog Das Experiment zum Besten. Darin geht im weitesten Sinne um Ethik – ausgehend von der Frage, wie die Aussicht auf das Gegenmittel einer tödliche Krankheit Versuche an einem Kind rechtfertigt.  Im Anschluss spricht Ravenhill mit dem Intendanten des Berliner Ensembles, Claus Peymann.

19.30 Uhr | 25. Oktober 2010 | Probebühne des Berliner Ensemble | Bertold-Brecht-Platz 1 | Berlin Mitte

 

Schlaflos in Berlin mit Olaf Nicolai

© Soundfair
© Soundfair

Olaf Nicolai übernimmt den zweiten Satz der Performance-Serie Symphonie.

Symphonie ist eine Performance-Serie in sechs Sätzen des Ausstellungskollektivs Soundfair in Zusammenarbeit mit der Galerie Veneklasen/Werner. Die eingeladenen Musiker und bildenden Künstler sollen die Grenzen des Konzert- und Ausstellungsformates aufbrechen.

Nicolais Beitrag Symphonie – Movement II (Innere Stimme) ist eine Gesangsperformance. Sie geht aus von Robert Schumanns Humoreske Opus 20. Der Komponist hatte auf einer Seite der Partitur zwischen den Notationen für beide Hände eine dritte, unspielbare Stimme zugefügt, die innere. Olaf Nicolai verschafft dieser Stimme Gehör, indem er sie von Sängern und Sängerinnen interpretieren lässt – und zwar 30 Stunden lang.

Auf die Sätze von Arto Lindsey und Olaf Nicolai folgen bis Juni 2011 Annika Eriksson, Bo Christian Larsson, Ari Benjamin Meyers und Anri Sala.

17 Uhr | 24. Oktober 2010 | Veneklasen/Werner | Rudi-Dutschke-Straße 26 | Berlin Mitte

 

Minimal intim beteiligt

Tiefenentspannt aus dem Wochenende mit dem Italienischen Theaterherbst.

Tentativi de volo, Flugversuche, an der Volksbühne ist die ultimative Flucht aus dem Alltag. In einer Art Dunkelkammer erleben kleine Zuschauergruppen die Performance der Gruppe Ortographe um Alessandro Panzavolta. Die Rauminszenierung taucht das Publikum dabei in eine Flut aus Bildern, Projektionen, Lichtern und Musik. Garantiert ohne Worte!

19; 20.30 und 22 Uhr| 24. Oktober 2010 |3. Stock der Volksbühne | Rosa-Luxemburg-Platz | Berlin Mitte

 

Italienische Fernsehkultur an der Volksbühne

Pop-Rock-Punk-Theater mit dem Babilonia Teatri und im Anschluss BLOB.

Made in Italy versteht sich als Videoclip nicht als Erzählung. In der Produktion von Francesca Grilli/Fies Factory geht es nicht um Anfang und Ende. Das Stück funktioniert über Akkumulation und Unterbrechung. Musik spielt  die treibende Rolle. Made in Italy reibt sich an „den Widersprüchen unserer Zeit“, handelt von Informationsflut und Archivierungswut und ist der Beitrag des Babilonia Teatri zum Italienischen Theaterherbst.

Anschließend präsentiert Enrico Ghezzi BLOB als Live-Format. BLOB ist eine insbesondere für italienische Medienverhältnisse brisante, unkommentierte Telecollage aus Filmen und Reportagen, Nachrichten- und Unterhaltungssendungen. Die zehnminütige Sendung (RAItre) läuft jeweils zwischen Tages und Abendprogramm.

Abschließend findet ein Publikumsgespräch mit den Künstlern statt.

20 Uhr | 23. Oktober 2010 | Volksbühne |Linienstraße 227 | Berlin Mitte

 

Wunderliche Banalität

Kuckei + Kuckei stellt Die wunderlichen Orte von Gerhard Winkler aus.

Winkler koloriert Schwarzweissfotografien, wodurch die Aufnahmen wie Grüße aus einer anderen Zeit wirken. Die Arbeiten zeigen Orte, die dem Künstler in den letzten Jahren begegnet sind und die in ihrer Einfachheit für ihn die Wirklichkeit greifbar machen.

19 Uhr | 23. Oktober 2010 | Kuckei + Kuckei | Linienstraße 158 | Berlin Mitte

 

Der Kurator zum Anfassen

Zum Auftakt der Ausstellung Color Fields an der Deutschen Guggenheim melden sich die Köpfe dahinter zu Wort!

Der Kurator Richard Armstrong (Direktor der Solomon R. Guggenheim Stiftung sowie des Museums) spricht mit dem Katalogautor und Kunsthistoriker David Anfam über die Farbfeldmalerei der sechziger Jahre und ihre Vertreter. Und wer könnte besser in die Gruppenausstellung einführen als ihre Macher?

19 Uhr | 22. Oktober 2010 | Deutsche Guggenheim | Unter den Linden 13/15 | Berlin Mitte

 

Tutus statt Bier

Die Galerie DUVE Berlin zeigt The Scrying Trilogy der New Yorker Künstlerin Jen DeNike.

Die drei Werke Another Circle, Crystal Forest and Hydromancy vereinen Skulptur, Video und Choreographie. DeNike eröffnet die Ausstellung mit zwei Performances, die auf ihrem Ballett Scrying aufbauen, das bereits im MoMA sowie in der Julia Stoschek Collection zu sehen war. Einen wunderschönen Vorgeschmack gab es auf dem Art Forum Berlin.

19 Uhr | 22. Oktober 2010 | DUVE Berlin | Invalidenstraße 90 |  Berlin Mitte

 

Penthesilea an der Premieren-Front

Eine Premiere unter vielen diese Woche, aber in vielen Berliner Medien DER  Tip für heute.

Regisseurin Felicitas Brucker bringt Heinrich von Kleists Drama auf die Bühne des Maxim Gorki Theaters. Gegeneinander kämpfen: Anja Schneider als Amazonenkönigin und Michael Klammer als Achill.

20. Oktober 2010 | 19.30 Uhr | Maxim Gorki Theater Berlin | Am Festungsgraben 2 | Berlin Mitte