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Radical Closure

Jalal Toufic, The Sleep of Reason: This Blood Spilled in My Veins, 2002 (Installationsansicht mit Videostill) © Courtesy daadgalerie & the artist Foto: Krzysztof Zielinski

Jalal Toufic veranstaltet in der daadgalerie die Seminarreihe Radical Closure.

Der libanesische Videokünstler und Autor Jalal Toufic gibt an jeweils drei Samstagen ein öffentliches Seminar zu narrativen Welten, die unabhängig von der sogenannten Realität funktionieren. Radical Closure findet im Rahmen von Toufics aktueller Ausstellung Irruptions of the Real statt. Diese umfasst drei seiner Videoarbeiten, die jeweils den Einbruch des Realen in politische Propaganda, religiöse Tieropfer oder cineastische Narration verhandeln. Toufic dürfte dazu Einiges zu sagen haben.

16-20 Uhr | 21./28. Mai 2011 daad Galerie | Zimmerstraße 90/91 | Berlin Mitte

 

Kulturelles Gewissen

Berlins Kulturbetrieb ist im Japan-Benefiz-Fieber.

Junge Kunst und günstige Editionen – die Kunstauktion Fujiyama in Rot* versteigert am Freitag von Künstlern, Privatpersonen und Institutionen gespendete Kunstwerke. Die Einnahmen kommen betroffenen Kindern und Jugendlichen zugute. Das Ganze wirkt zwar etwas desorganisiert, dafür sind ein paar interessante Arbeiten im Katalog.

18.30 Uhr | 15. April 2011 | Humboldt-Viadrina School of Governance | Wilhelmstrasse 67 | Berlin Mitte

Große Namen und gute Bücher – am Deutschen Theater lesen diesen Sonntag Maren Eggert, Corinna Harfouch, Nina Hoss und Helmut Mooshammer aus den Übersetzungen japanischer Romane. Alle Einnahmen aus der Matinee Lesen für Japan gehen an das Aktionsbündnis Deutschland Hilft.

11 Uhr | 17. April 2011 | Deutsches Theater | Schumannstraße 13a | Berlin Mitte

(*Der Film Fujiyama in Rot (1990) von Akira Kurosawa handelt laut den Veranstaltern von einem durch Radioaktivität zerstörten Japan. Geschmackvoll.)

 

Satt für ’n Stündchen – dick 4ever

© Kantine / Less Office

Die Kantine kocht gut. Noch besser schreibt sie Newsletter.

Leckeres Mittagessen in aberwitziger Runde. Jeweils Freitags kochen Christian, Florian & Assozierte für alle, die sich mutwillig in die Köpenickerstraße verirren. Jede Mahlzeit bereiten sie mit viel Liebe und ohne künstliche Zusätze zu. Abgesehen von einem kranken Faible für Blutwurst sind die Jungs offen für alles. Ob Schokohuhn, Pizza oder Senfeier – immer kommt ein anderes Gericht auf die Karte. Heute gibt’s Bahn Xeo und Käsekuchen japanischer sowie amerikanischer Machart. Und weil nicht nur die Desserts legendär sind, sondern auch die wöchentlichen Newsletter, hier die aktuelle Ausgabe:

Liebe Gäste, Die schlechten Neuigkeiten zuerst: unsere Schwester, Freundin und Kollegin Gelatine hat auch diese Woche frei, wir hoffen auf ihre Rückkehr zur nächsten (Essens-) Ausgabe. Nun zu etwas ganz anderem. „Banh Xeo“ ruft sie, Vi, unsere illegale Küchenhilfe. „Banh Xeo!“, schon wieder. Leider ist uns ihr vietnamesischer Bergdialekt völlig fremd. „Banh Xeo!“ So geht es nun seit Wochen! Vi, unsere illegale Küchenhilfe, hat genug von Blutwurst und Sauerkraut, sie hat Sehnsucht nach ihrer vegetarischen Heimat, den sanften Hügeln von Nord-Vietnam, aka Charlie’s Land, bzw. was davon übrig ist. Und welche Präsenztechniken sind effektiver, als das Verspeisen der Gerichte der geliebten Heimat, oder des Sehnsucht-Ortes des letzten Urlaubs? Wer fühlt sich bei einem Teller Paella nicht wie in Villarriba (respektive Villabajo), bei einer krossen Pizza wie in Napoli und bei einem dicken Döner Kebap mit ohne Soße und extra Scharf, wie in Kreuzberg? Ja, wir auch nicht. „Banh Xeo!“ Es zerrt an unseren Nerven. Damit wir endlich wieder durchschlafen können, bekommt Sie diese Woche Ihren Willen und so soll „Banh Xeo“ der dish of the day sein. Am 1. April, Tag der besonderen Scherze. Haha! Beim Nachtisch zeigen wir unsere tiefe Verbundenheit mit unseren japanischen Freunden und tischen, nicht nur symbolisch, einen japanischen Käsekuchen auf. Aber keine Sorge, natürlich unter Verwendung von Ökostrom hergestellt. Und bei all dieser Gesten und Gefallen(en) gedenken wir heute ebenfalls unserer Freunde und Verwandten in den USA mit einem NY Cheesecake. Denn sie brachten die Atom-Kraft nach Japan und die Demokratie in den dunklen Norden Vietnams. Dafür sagen wir einfach nur: Danke!

12.30 Uhr | 01. April 2011 | Kantine (über Less Office) | Köpenickerstraße 36-38 | Berlin Kreuzberg

 

Screen Off (Sound of Cinema)

Tony Conrad, Yellow Movie 3/31-4/2/73, 1973 © Courtesy Galerie Daniel Buchholz, Köln/Berlin

Mit Action for Cinema on Air (Ursendung) versuchen sich Deutschlandradio Kultur und Forum Expanded an einer experimentellen Klangprojektion.

Für 50 Minuten verwandeln die Künstler Tony Conrad, Keren Cytter, Dani Gal/Achim Lengerer und Natascha Sadr Haghighian das Arsenal in den Resonanzraum eines Radioexperimentes zum Thema Klangkunst im Film. Zeigen dürfen sie zwar nichts. Dafür können sich die fünf Künstler aus den Bereichen Audio-, Video- und Medienkunst aber akustisch austoben. Deutschlandradio Kultur überträgt seine Klangprojektion ins Radio.

Wer’s verpasst: Am 28. Februar läuft die Wiederholung.

17.30 Uhr | 16. Februar 2011 | Arsenal 1 | Potsdamer Straße 2 | Berlin Mitte

 

Offen für Alles

Die transmediale.11. widmet sich der livegeschalteten Gesellschaft und ihrem Echtzeitlebensraum.

Dieses Jahr dreht sich alles um RESPONSE:ABILITY. Das Festival für Kunst und Digitale Kultur fragt, was der ständige Ereignisstrom als Grundlage selbstverantwortlichen Handelns für uns und das Internet der Zukunft bedeutet. Aber das hört sich trockener an, als es ist. Wie immer bietet die transmediale ein interessantes Programm aus Kunst, Performances und natürlich Medientheorie für jeden Geschmack:

Pünktlich zum 100. Geburtstag des Theorie-Gottes Marshall McLuhan holt die transmediale dessen kaum bekanntes Manifest COUNTERBLAST aus der medientheoretischen Versenkung. Dann präsentiert die Marshall McLuhan Lecture 2011 den radikalen „Open Everything“ Befürworter Mark Surman, den Geschäftsführer der Mozilla Foundation. Und schließlich fragen in der Konferenz BODY:RESPONSE – Biomediale Politik im Zeitalter der digitalen Liveness namhafte Experten, wie sich eigentlich biologisierte Medien und hybride Raumphänomene auf unsere physische Beziehung zur Technologie auswirken.

An der Schnittstelle zwischen Realwelt und Mediensphäre operieren auch die Performances zum Schwerpunkt LIVE:RESPONSE. Beispielsweise ver- und entkoppelt Herman Kolgen in der Live-Videoprojektion DUST Farbpigmente zur hypnotischen Konfiguration. (Die Arbeit ist inspiriert von Man Rays Élevage de poussière, einer Aufnahme von Marcel Duchamps Großem Glas.)

Das Film- und Videoprogramm wiederum illustriert, wie Montagetechnik und Internet die Erfahrung einer beschleunigten Wahrnehmung unterstützt haben. Und zu guter Letzt machen Installationen in der HacKaWay Zone und diverse Labs von The Open Zone im HKW die Voraussetzungen einer „haktivistischen“ Kunstpraxis im Speziellen und einer Open Culture im Allgemeinen erfahrbar. Die Künstler und Medienaktivisten arbeiten für die Dauer des Festivals vor Ort. Dazu kommt eine ganze Reihe ziemlich guter Satellitenveranstaltungen.

Jedenfalls eröffnet die transmediale heute Abend mit einer großen Zeremonie auf allen Ebenen und mit Performances wie den Fingerabdruck-Experimenten von Paul Vanouse. Als besonderes Highlight bringt der Medienphilosoph Derrick de Kerckhove übrigens seinen digitalen Sohn Angel_F mit. Das Spyware-Wesen hinterfragt Marshall McLuhans Idee, dass wir uns in unserer Technik erweitern … OK, das Ganze ist doch ein bisschen nerdy.

18.30 Uhr | 01. Februar 2011 | Haus der Kulturen der Welt | John-Foster-Dulles-Allee 10 | Berlin Tiergarten

 

DAS Weekend

Heute startet das Digital Art + Sound (DAS) Weekend.

transmediale, club transmediale und Create Berlin haben DAS Weekend initiiert mit über 70 unabhängigen Organisationen, Ausstellungsorten und Teilnehmern aus Kunst und Kultur. Die Veranstaltung soll der nachlassenden Förderung von Medien-, Sound- und digitaler Kunst begegnen.

Drei Tage lang präsentiert DAS Weekend Künstler, Räume und Initiativen, die an der Schnittstelle von Kunst, Medien und Klang arbeiten und experimentieren. Entsprechend abwechslungsreich ist das dichte Programm: Ob offene Lesungen im Villém Flusser Archiv, Ausstellung wie Reflective Interventions 2011 bei Art Claims Impulse oder Songs of Love and Hate im Grimmuseum oder das Projekt The Sound of No-One im Stadtbad Wedding – wer sich durch das Angebot liest, findet garantiert etwas Spannendes.

ab 10 Uhr | 28.-30. Januar 2011 | siehe Karte

 

Betrügen Live

© A Maze

Klingt nerdy, aber interessant: Eine Live-Talkshow zum Thema ”Cheating“.

Ein Computerspiel ohne Cheats? Liebe ohne Mogelei? Undenkbar. Außerdem fordern Verbote unsere Kreativität geradezu heraus. Bleibt die Frage, wann daraus Betrug wird. Dies klären A MAZE und das Computerspiele Museum beim zweiten Games Culture Circle im .HBC. Die analoge Talkshow findet alle drei Monate statt. Die Gäste stammen u.a. aus dem Game- und Medienkunstbereich.

18.30 Uhr | 13. Januar 2010 |.HBC | Karl-Liebknecht-Straße 9 | Berlin Mitte

 

Personen mit Höhenangst wird von einer Teilnahme dringend abgeraten!

© KW Institute for Contemporary Art

Eine Führung der Kunst-Werke verbindet Energiegewinnung mit Kunst.

Schwindelfrei sollte man sein für den Ausflug zu den Fort Hatchery Works in Neukölln. Und aufgeschlossen. Denn was die Kunst-Werke nüchtern als Einblick in die Produktionsabläufe eines Energieversorgers ankündigen, ist natürlich keine gewöhnliche Führung.

Mutige und Interessierte können sich unter FHW@kw-berlin.de anmelden.

18. Uhr & 19 Uhr | 10.-12. Dezember 2010 | FHW – Fort Hatchery Works | Weigandufer 49 | Berlin Neukölln

 

Jean-Luc zum Geburtstag

Die Volksbühne feiert Godard’s Achtzigsten mit einer Nacht voller Veranstaltungen.

Der Regisseur Dimiter Gotscheff und der Künstler Mark Lammert inszenieren Die Chinesin, basierend auf Godards gleichnamigen Werk von 1967. Klaus Theweleit eröffnet den Festakt zu Ehren Godards. Der Kabarettabend Waiting for Godard präsentiert Fundstücke aus verschieden Werken des Regisseurs, während im Roten Godard Salon Filme laufen, die wiederum Godard beeinflusst haben. Die Performance Eins zu Eins probiert ein Reenactment von seinem Rolling-Stones-Film One Plus One. Und am Ende treffen sich alle zum Godard Club im Roten SalonEin strammes Programm!

19. 30 Uhr | 3. Dezember 2010 | Volksbühne | Linienstraße 227 | Berlin Mitte