Mein Vater ist Terrorist: Das Abaton Kino zeigt den ebenso berührenden wie unterhaltsamen neuen Film von Eran Riklis.
Der neue Film des Regisseurs Eran Riklis (Lemon Tree, Die syrische Braut), der bei der Premiere im Abaton anwesend sein wird, erzählt von einer unmöglichen Liebe in Israel. Er, Eyad, ist arabischer Israeli – sie, Naomi, ist Jüdin. Ihre aussichtslose Romanze basiert auf einem autobiografischen Roman des palästinensischen Autors Sayed Kashua, der seine Jugend zunächst noch anheimelnd verklärt. Liebevoll zeichnet Mein Herz tanzt ein verschrobenes Kleinstadtmilieu der frühen achtziger Jahre, in dem selbst der palästinensische Widerstand („Mein Vater ist Terrorist“) Züge einer nostalgischen Schrulle aufweist. Doch in Jerusalem, als erster und einziger arabischer Schüler eines jüdischen Elitegymnasiums, ist der hochbegabte Eyad mit rassistischen Anfeindungen konfrontiert. Sein Liebesverhältnis mit der Klassenkameradin Naomi darf nicht öffentlich werden. So verwandelt sich dieser unterhaltsame und berührende Film zu der umso schärferen Anklage eines auf Diskriminierung basierenden Herrschaftssystems. In der fiktionalen Fortschreibung seiner Jugendjahre bleibt Eyad, um eine Lebensperspektive zu haben, nichts anderes übrig, als seine palästinensische Identität zu Grabe zu tragen.