Das dänische Familiendrama über einen guten und einen schlechten Vater fesselt wie ein Psychothriller. Der Film läuft im Abaton.
Die dänische Regisseurin Susanne Bier und der Autor Anders Thomas Jensen sind mit Dogma-Filmen bekannt geworden. Zweite Chance ist ihr sechster gemeinsamer Film: ein nach allen Regeln der Plot-Point-Setzung konstruierter Rollercoaster, in dem zwei Welten aufeinandertreffen, die zweier Väter. Der eine lässt den kleinen Säugling nackt auf kalten Badezimmerfliesen liegen, wenn er nachts in Ruhe schlafen will; der andere trägt sein weinendes Baby warm eingepackt zu seinem SUV, um es auf nächtlichen Spritztouren sanft in den Schlaf zu wiegen. Zweiterer klaut ersterem das Kind, als das eigene an plötzlichem Kindstod stirbt. Die Leiche deponiert er im Badezimmer des sozial bedenklichen Paares und nimmt dessen kleinen Sofus zu sich ins fashionable Eigenheim, was sich in Hinblick auf Ehefrau Anna als keine gute Lösung erweist. Wer ist hier der gute, wer der schlechte Vater?
ab 14.5., Abaton, Zeise