Länder wie der Iran oder Afghanistan stehen nicht gerade für eine vorbildliche Gleichberechtigung von Mann und Frau. Aus westlicher Sicht sind die hier geltenden Rollenzuschreibungen längst überholt. Aber auch innerhalb der Länder, in denen gleichgeschlechtliche Partnerschaften verboten sind und Frauen in Burka zum Stadtbild gehören, keimt der Wille zur Selbstbehauptung. Die Performance Das Gender-Ding erforscht und transformiert verschiedene Klischees sowie Kleiderordnungen und setzt diese neu zusammen – sowohl auf dramatische als auch humorvolle Art und Weise. Die Darsteller aus dem Iran, Afghanistan und westafrikanischen Ländern schildern ihre eigenen Erfahrungen und diskutieren Visionen einer neuen Freiheit. Das Ensemble Hajusom setzt sich aus Menschen zusammen, die als unbegleitete Flüchtlinge im Jugendalter nach Hamburg kamen. Bei der Performance treffen Fakten auf Fiktion, Vorproduziertes auf Live-Material wie die Musik der türkischen Musikerin Derya Yildirim und Samples von Viktor Marek. Heute findet die letzte Vorstellung statt.
TEXT: LENA FROMMEYER