Fünf mal fünfzehn: Im Tafelspitz präsentieren eine Handvoll Hamburger Schriftsteller in einer Viertelstunde Auszüge aus ihren Werken.
Was hier serviert wird, sind exquisite Prosapralinen, keine üppigen Kulturkuchen. Als Literaturkonditorei betätigt sich dabei der Förderverein Kulturelle Initiativen, der jeden letzten Sonntag im Monat die besten Autorinnen und Autoren des Nordens vorstellt, nicht immer Hamburger Eigengewächse, aber mindestens mit Meldeadresse Hamburg. Sie kommen zu fünft und haben nicht viel Zeit: Jeder bekommt lediglich 15 Minuten, um seine Texte zu präsentieren. In der Mai-Ausgabe des Schriftstellerquickies ist unter anderem zugegen Frank Schulz, der uns nicht nur das Ouzo Orakel bescherte, sondern mit Onno Viets auch die Hartz-IV-Variante von Philipp Marlowe geschaffen hat. Weitere Gäste sind Michael Weins (Foto) (sein neuestes Oeuvre Sie träumt von Pferden ist praktischerweise eine Sammlung von Kurzgeschichten), Kristine Bilkau (ihr gepriesenes Debüt Die Glücklichen ist noch feucht von Druckerschwärze), Lars Henken (Mitglied im Writers Room und Autor des untergründigen bis abgründigen Romans Reinders’ Tod) sowie Gunter Gerlach, der gerne auch als Moderator des Literaturquickies auftritt, sich dieses Mal aber selbst von seinem Kollegen Lou A. Probsthayn im Tafelspitz anmoderieren lässt.
Text: Nik Antoniadis