Das Künstlerduo Wermke/Leinkauf eignet sich zum Kurzfilmfestival das Kolbenhof-Gelände an und zeigt Installationen zu ihren riskanten Projekten.
Der größte Coup gelang dem Berliner Künstlerduo Wermke/Leinkauf im letzten Jahr: Da tauschte es die US-Flaggen auf der New Yorker Brooklyn Bridge gegen zwei schneeweiße aus und übergab die Originale, korrekt nach dem offiziellen US-Flaggengesetz gefaltet, der amerikanischen Botschaft in Berlin. Eine Aktion, die um die Welt ging und Rätsel aufgab. Bis Wermke/Leinkauf sich zu der Aktion bekannten, wurde fieberhaft spekuliert, wer dahintersteckt und vor allem auch, was die neue Beflaggung zu bedeuten hatte. Weiß als Friedensbotschaft? Als Zeichen, sich zu ergeben? Als Beweis mangelhafter Sicherheitsvorkehrungen? Vor allem war sie weiße Projektionsfläche, die alle Möglichkeiten offen lässt – und die die beiden Künstler erneut an einen Ort führte, wo eigentlich keine Menschen vorgesehen sind. Baulücken, Orte mit Historie.
Schon lange begleitet das Kurzfilmfestival die Aktionen der beiden, jetzt wurde ihnen das gesamte Festivalgelände des Kolbenhofs bis zum 15. Juni als Spielfeld zur Verfügung gestellt, dazu sprechen sie übrigens am Samstag im Festivalzelt über ihre Arbeit, zeigen Videokunst und Installationen.
Text: Sabine Danek