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Eugen Ruge

 

Auf Rügen ist es auch nicht schlechter als in Mexiko: Im Literaturhaus stellt der Autor „Annäherung. Notizen aus 14 Ländern“ vor.

„Eugen Ruge spiegelt ostdeutsche Geschichte in einem Familienroman. Es gelingt ihm, die Erfahrungen von vier Generationen über fünfzig Jahre hinweg in einer dramaturgisch raffinierten Komposition zu bändigen.“ So begründete die Jury 2011 die Verleihung des Deutschen Buchpreises an Ruge, der damit für seinen ersten Roman In Zeiten des abnehmenden Lichts geehrt wurde. Lapidar fügten die Preisrichter hinzu: „Zugleich zeichnet sich sein Roman durch große Unterhaltsamkeit und einen starken Sinn für Komik aus.“ Sein neues, viel gelobtes Buch Annäherung. Notizen aus 14 Ländern geht auch auf Erlebnisse zurück, die er im Rahmen der Recherchen zu seinem autobiographischen Debüt machte, vor allem aber auf Lesereisen, die er im Anschluss daran in Russland, den USA, Mexiko und China unternahm. Im Literaturhaus stellt er dieses Werk vor, das nicht etwa politisch sei, wie er betont. Dahinter muss man wohl ein Fragezeichen setzen, denn es sind die Reisenotizen von einem, der als „ehemaliger Ostdeutscher“ (wie er selbst sich nennt) sich nun freizügig über alle Grenzen bewegen kann und dabei überall die Fußspuren des Kalten Krieges auffindet – um am Ende zu bemerken, dass es auf Rügen auch nicht so viel schlechter ist als in Mexiko.

Text: Nik Antoniadis