Lesezeichen
‹ Alle Einträge

Konsequentes Chillen

 

Als der Gruenspan 1968 in Hamburg eröffnete, wunderten sich gestandene Live-Musik-Freunde über das dortige Unterhaltungsangebot: Die Musik kam vom Plattenteller, doch niemand tanzte, stattdessen lungerte das Publikum auf Matratzen herum und genoss die psychedelische Stimmung – und dafür sollte man auch noch Eintritt zahlen? Mittlerweile sind ja ein paar Jährchen vergangen, die Club-Kultur dominiert das Nachtleben, das Diktat heißt „Tanzen“. Umso bizarrer, dass ein Hamburger Kollektiv mit dem hippiehaften Namen The Magical Flying Love Lab es sich zur Aufgabe gemacht hat, „mit Musik und visueller Gestaltung Räume zu verzaubern und Gemütlichkeit zu erzeugen“. In der Astra Stube geht es am 2. Mai also ruhig und gesittet zu. Und sollte das Wetter „zu gut“ werden, um den ganzen Abend in einem geschlossenen Raum zu verbringen, könnte man ja darüber nachdenken, die P.A.-Boxen und Projektoren auf die Sternbrücken-Kreuzung richten …

TEXT: MICHELE AVANTARIO