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Leon Bridges

 

Von der Texmex-Küche in den Soul-Pop-Himmel: Leon Bridges beweist in Hamburg live, dass er einzig und allein auf die Bühne gehört.

Wenn Leon Bridges seine Vom-Tellerwäsche-zum-Star-Geschichte erzählt, lächelt er zunächst beschämt. Nach seinen Schichten als Küchenhilfe in einem Texmex-Restaurant ging der 25-jährige Texaner auf die Bühnen kleiner Bars und Clubs, spielte auf der Gitarre und sang seine eigenen Songs. Der Erfolg blieb aus. „Es war frustrierend“, sagt Bridges, „ich war kurz davor, die Sache mit der Musik einfach sein zu lassen.“ Aber: „Irgendwann kam nach einem Konzert jemand zu mir und fragte mich, was denn meine Inspirationen seien, und dass ich sicher ein großer Fan von Sam Cooke sei.“ Brigdes kannte den einstigen Soul-Superstar aber nicht wirklich. Er beschäftigte sich also mit der Musik von damals. Am Ende seiner Erkundungszeitreise stand die Festigung seines heute bekannten knisternden Soul-Pops, der tatsächlich nach den Fünfzigern klingt. Texmex war passé und die Jagd der Plattenfirmen auf den jungen Mann, der sich fortan auch wie aus einer anderen Dekade kleidete, eröffnet. Ein Major machte das Rennen. Brigdes‘ gerade erschienenes Album Coming Home zeigt ihn als den starken, berührenden Sänger, der er immer sein wollte. Und jetzt wird auch Hamburg Teil seiner Erfolgsgeschichte.

Text: Erik Brandt-Höge