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Hanna Nordholt und Fritz Steingrobe

 

Das Duo Nordholt und Steingrobe dreht Filme nur mit alten Fundstücken. Jetzt zeigen sie ihre animierten Werke in geballter Ladung.

Wunderkammern gingen den Museen voraus. In den meist höfischen Sammlungen des 16. und 17. Jahrhunderts trugen künstlerisch und wissenschaftlich Interessierte alles zusammen, was ihnen nur irgendwie „kurios“ erschien und mithin ihre Neugier erweckte. Wunderkammern sind auch die Filme des Hamburger Kurz- und Experimentalfilmkollektivs Hanna Nordholt und Fritz Steingrobe. Possierliche Trickfilmfiguren sucht man in ihnen vergeblich. Lieber arbeiten sie mit found footage, gern auch technischer Natur, darunter Schaltpläne und Architekturzeichnungen, die sie mit Zitaten hochkarätiger Literaten wie Thomas Pynchon oder William S. Burroughs kommentieren und verfremden. „Wir machen Filmforschung“, sagen die zwei. Ihre filmischen Animationen sind im Juli Thema eines kinelab-Kinoabends im Metropolis. Zur Vorführung gelangen Arbeiten aus den Jahren 1988 bis 2010, auch die programmatisch titulierte medienarchäologische Collage Wunderkammern ist dabei – genauso wie die Filmemacher persönlich.