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„River of Fundament“

 

Genitalspektakel mit Pontiacs und Hochöfen: Matthew Barneys sechsstündiges Kunst-Kino-Epos „River of Fundament“ ist auf Kampnagel zu sehen.

Ein Uhr nachts wird es sein, wenn man nach sechs Stunden vom Kampnagel-Gelände schwankt, den Kopf voller Bilder des Künstlers Matthew Barney, der nach dem Cremaster-Zyklus und Drawing Restraint 9 mit Ex-Freundin Björk mit River of Fundament eines der teuersten und aufwendigsten Spektakel der Kunstgeschichte drehte. Irgendwie geht es um den Roman Ancient Evenings von Norman Mailer, um den Untergang Detroits, eine misslungene Wiedergeburt; und dekoriert ist das mit ziemlich viel Kot und reichlich Sex, mit einem Who’s who, das von den Schauspielern Maggie Gyllenhaal und Paul Giamatti über Schriftsteller Jeffrey Eugenides bis zu Matthew Barney selbst reicht. Ein weiterer Star ist – wie in allen Filmen des Amerikaners – das unglaubliche Set-Design, das aus goldglühendem Stahl, lodernden Hochöfen, gigantischen Staudämmen, klassischen Pontiacs und Industrieruinen besteht. Zur New Yorker Weltpremiere erschien, begleitet von ziemlichem Presse-Tamtam, auch Kanye West. Ob er bis zum Schluss durchgehalten hat?

Text: Sabine Danek