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Ceremony

 

Psychedelik, gesampelte Selbstgespräche, Robert-Frost-Zitate: Die Kalifornier um Ross Farrar kommen mit neuem Album und neuem Sound ins Hafenklang.

„I nearly choked on the u-cord till my dad came and cut me lose. He said, The pain you feel today, it will never go away, the best way out is always through.“ In dieser einen Textzeile aus Back in 84 scheint sich das ganze wütende Pathos von Ceremony zu verdichten – dessen Sänger Ross Farrar tatsächlich beinahe durch die Nabelschnur (auf Englisch umbilical cord) erdrosselt wurde, hätte sein Vater ihn nicht freigeschnitten. Dabei ist Ceremony im Verlauf von inzwischen fünf Studioalben musikalisch nicht stehengeblieben, sondern hat im Gegenteil große Schritte gemacht. Seit ihren Anfängen als rohe Hardcore-Punk- und Powerviolence-Band haben sich psychedelische Elemente eingeschlichen, gesampelte Selbstgespräche, Robert-Frost-Zitate, ein Mix aus New-Wave-Avantgarde und eruptiver Punk-Attitüde. Zeugnis von dieser Entwicklung legt das aktuelle Album The L-Shaped Man ab, das im vergangenen Mai releast wurde und das die Jungs aus Kalifornien auf ihre Europatour mitgenommen haben. Im Hafenklang erhalten sie Support von der jungen Hamburger Formation Monographic.

Text: Nik Antoniadis