Soundtrack fürs offene Verdeck: Die fünf englischen Funketeers machen auf ihrer Europatour Halt im Molotow, um ihr neues Album vorzustellen.
Zwischen aktuellen Charthits und dem üblichen Radiomainstream wirkt die Musik von Mama’s Gun, die gerade mit Cheap Hotel ihr drittes Album veröffentlicht haben, wie aus der Zeit gefallen. Tief verwurzelt im Soul und Funk der 1970er und 1980erJahre, klingen die Songs der fünf Engländer zuweilen so, als hätten sich Marvin Gaye, Stevie Wonder und Prince im Sommer 1977 zu einer Cabriofahrt entlang der kalifornischen Küste verabredet. Mama’s Gun sind als Band zweifelsohne die Summe ihrer Teile, weshalb es schwerfällt, ihre Musik in eine Schublade zu stecken. Aber am Ende des Tages macht die Band ja keine Musik für geschlossene Schubladen, sondern fürs Autofahren mit offenem Verdeck. Oder für die Bühne im Molotow.
Text: Katharina Grabowski