Kritik, Kultur, Krawall? Wundertüte Schanzenfest – Sport, Spaß und Spannungen sind beim alljährlichen Feiern im teilgentrifizierten Viertel garantiert.
Wie jedes Jahr findet das Schanzenfest unangemeldet statt, die Veranstalter halten die Auflagen für unzumutbar, entsprechend wird das Quartier von der Polizei zum Gefahrengebiet erklärt. Neben diesen Ritualen gibt es auch andere Traditionen: den Anwohnerflohmarkt, Musik, Speisen und Information. Thematisch widmet sich das Fest dieses Jahr der Nolympia-Kampagne, verschiedene antiolympische Disziplinen werden rund um die Bartels-, Ludwig-, Stern- und Schanzenstraße ausgetragen. Befürchtet wird von den Aktivisten, dass neben der weiteren Kommerzialisierung und Gentrifizierung der Stadt die Polizei sich im Rahmen einer Olympiaaustragung üppig mit Befugnissen und Gerät ausstatten wird. Bedauert wird, dass diese Unsummen nicht in Bildung und soziale Projekte fließen, wie etwa der Flüchtlingsversorgung. So lautete das Motto letztes Jahr: „Refugees welcome“. Zu hoffen ist, dass das Fest friedlich bleibt.
Text: Georg Kühn