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Kokain-Krieger

 

Die in Hamburg lebende Regisseurin Suzan Sekerci wagte sich an jenen Ort, wo das Geschäft rund um die Herstellung von Kokain blüht und die Drogenmafia mordet: In Kolumbien sprach sie mit ehemaligen Rebellen, Bauern, Paramilitärs, Journalisten sowie Künstlern. Die Filmemacherin seziert in ihrer Dokumentation Mama Coca die komplexen Geschehnisse des Drogenkriegs in den vergangenen Jahrzehnten. Im Interview mit dem Hamburger Ex-Drogenboss Ronald „Blacky“ Miehling erfährt der Zuschauer schließlich, wie die Droge nach Hamburg geschleust wird, wer sie hier konsumierte und wie früher das Geschäft mit den großen Bossen ablief. Abseits des Business konzentriert sich Suzan Sekerci auch auf den tragischen Umstand, dass die verteufelte Cocapflanze für die Naturvölker Kolumbiens eine zentrale kulturelle Bedeutung hat. Die Yanacuna-Indianer in San Agustí etwa wehren sich gegen ein Anbauverbot und kämpfen für die Anerkennung der Pflanze als medizinisches Mittel. „Coca ist genauso wenig Kokain, wie die Traube Wein ist“, sagt der Stammesführer. Die Dokumentation eröffnet im Abaton die bundesweiten Kinowochen des Kinderhilfswerkes Terre des Hommes. Zur Podiumsdiskussion im Rahmen der Vorstellung sind unter anderem die Regisseurin und Ronald Miehling zu Gast.

TEXT: LENA FROMMEYER