Chopin von Synthesizern umrahmt – der isländische Musiker und Komponist Ólafur Arnalds improvisiert mit der deutsch-japanischen Pianistin Alice Sara Ott.
„Seit Musik aufgezeichnet wird, hat es keine wirkliche Neuerung im Vortrag Chopin’scher Musik gegeben, und ich hoffte, dass jemand kommen und etwas anderes versuchen würde. Eines Tages, während eines Langstreckenfluges nach London, dachte ich: Warum versuche ichs nicht selbst?“, erzählt der preisgekrönte junge isländische Musiker und Komponist Ólafur Arnalds. Und seine Interpretation ist wahrhaftig neuartig.
Zusammen mit der deutsch-japanischen Pianistin Alice Sara Ott hat er The Chopin Project kreiert. Zur Aufnahme der Werke Chopins kommen alte, ungewöhnliche Klaviere, altmodische Aufnahmegeräte und verschiedene Mischtechniken zum Einsatz. Hier wird Chopin von Synthesizern und Streichern umrahmt. „Die Zuhörer sollen dem vortragenden Musiker so nahe sein, dass sie hören können, wie er atmet und die Tasten berührt“, erklärt Arnalds.
Chopin schrieb schließlich für intime Räume. In Hamburg hält deshalb bestimmt auch der Kleine Saal der Laeiszhalle gut her für das Konzert der beiden.
Text: Andra Wöllert