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Irre Irin

 

Asymmetrischer Haarschnitt, eine bunt geschmückte Dreadlock, Piercing, ernster Blick, dann breites Grinsen – die irische Musikerin Wallis Bird wirkt authentisch exzentrisch, eine starke Frau mit starker Stimme, die nach Janis Joplin und Ani DiFranco klingt. Wallis Bird macht irischen Folk-Rock und begleitet sich selbst auf der Akustikgitarre. Energisch schlägt die 32-Jährige die Saiten an. Erstaunlich, wenn man bedenkt, dass ihr als Kind von einem Rasenmäher alle Finger der linken Hand – ihrer „Greifhand“ – abgetrennt wurden und nur vier wieder angenäht werden konnten. Sie spielt ihre Rechtshändergitarre mit links, ohne die Saiten umgespannt zu haben und entwickelte eigene Grifftechniken. Nach Zwischenstationen in Dublin und London lebt Wallis Bird mittlerweile in Berlin. Dort entstanden die Songs für ihr neues Album The Architect, auf dem erstmals auch elektronische Klänge stattfinden – eindeutig von Berlin beeinflusst.

TEXT: LENA FROMMEYER