Jazz in Schwarz und Weiß heißt seine vierteilige Reihe, in der der Saxofonist dieses Mal zusammen mit der Gitarristin Beatrice Gamza einen Stummfilm von Aki Kaurismäki instrumentalisieren wird. Der Film Juha aus dem Jahr 1999 handelt von einem Bauern, der seine Frau an einen merkwürdigen Fremden verliert. Dieser verführt die schöne Unschuld vom Lande, nimmt sie mit in die Großstadt und zwingt sie dort zur Prostitution. Der Bauer Juha will sich an seinem Rivalen rächen. Im Bordell kommt es zum Showdown und hier müsste doch eigentlich Rocky Raccoon von den Beatles erklingen, tatsächlich aber werden eigens für den Film Stücke geschrieben. Der Stoff spielt zwar in den fünfziger Jahren, basiert aber auf dem gleichnamigen Roman von Juhani Aho von 1911, der fester Teil des finnischen Kulturkanons ist, die schwarz-weiße und stumme Ästhetik der Verfilmung ist eine Reminiszenz an das Original. Hamburg-Premiere!
Text: Alessa Pieroth