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Emil Nolde

 

Emil Nolde war eng mit Hamburg verbunden, fasziniert von Hafen, Wind und Wetter. Der Nordschleswiger war einer der führenden Expressionisten, der seine Werke vor allem mit der Aquarelltechnik malte. Gelebt hat er nie in Hamburg, aber die Stadt oft besucht. Als Nolde 1910 mehrere Wochen in einem einfachen Hotel in St. Pauli lebte, entstanden unzählige Werke, die vor allem vom faszinierenden Hafen stammen. Das Treiben verstand er als Sinnbild der Urkräfte Leben und Natur.

Aus der Nolde Stiftung in Seebüll, privaten und öffentlichen Sammlungen sowie dem eigenen Bestand zeigt die Kunsthalle ab Freitag seine Werke am Ort der Entstehung. In der Ausstellung ist auch die Verfremdung der Moderne im Nationalsozialismus zu erkennen. Der Maler war Sympathisant der Ideologie, trat sogar der NSDAP in Nordschleswig bei und bekämpfte jüdische Kunsthändler und Maler. Gerade angesichts der verschiedenen Direktion in der Geschichte der Kunsthalle soll sich die Komplexität des Themas in Nolde in Hamburg widerspiegeln.

Am frühen Samstag- und Sonntagnachmittag führt Dagmar Lott-Reschke durch die neue Kunsthallen-Ausstellung und damit durch Leben und Werk des Expressionisten und nimmt Bezug zum Hamburg von heute.

Text: Sadine Danek, Andra Wöllert