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Kat Kaufmann & Anne Kanis

 

„Alle Personen in diesem Buch haben sich selbst frei erfunden oder wurden von Mutter, Vatter, Schulkameraden, Arschlöchern und Wichsern zu dem gemacht, was sie sind.“ So der drastische Auftakt zu Kat Kaufmanns (geboren 1981 in St. Petersburg) Debütroman. Rauh auch der Fortgang von Superposition: Izy Lewin treibt verloren durch die große Stadt, trunken, liebeskrank und desillusioniert trifft sie auf seltsame Gestalten von den Rändern der Gesellschaft. Wie weit dieses Buch autobiografisch ist, kann uns nur die Autorin (Bild) selbst verraten, die wie ihre Heldin eine junge Musikerin mit russischer Herkunft ist, wohnhaft in Berlin und derzeit auf Lesereise.

Wie ihre Kollegin, die Schauspielerin Anne Kanis. Sie erzählt uns in Nichts als ein Garten von einer jungen Sängerin, die ebenso Mühe hat, sich über Wasser zu halten. Die Ostberliner Autorin, zur Wende zehn Jahre alt, beschreibt viele am Umbruch gescheiterte Lebensmodelle und eine authentische Erschütterung über die soziale Kälte der bundesrepublikanischen Gegenwart. Ein dringender Appell an das Mitgefühl.

Text: Georg Kühn