Man ist ja bekanntlich schnell gelangweilt, weswegen wir gar nicht genug bekommen können von neuen Partyreihen und mutigen Experimenten. Es ist also ein großes Glück, dass sich hinter All Exhale kein Atemtraining verbirgt, sondern ein weiterer geschützter Raum für elektronische Musik. Fürs Debüt haben die Betreiber dabei einen echten Kracher gebucht: Nach gut zehn Jahren, drei Soloalben und Remixen für Kollegen wie Moby, The Knife oder Röyksopp ist Trentemøller fraglos einer der Großen, die sich derzeit mit Knöpfchen und Reglern beschäftigen. Mehr noch als fürs Studio gilt das für seine Auftritte vor Publikum: Auf Platte gern sensibler Traumelektroniker, ballert der Däne sich und sein Publikum live lieber in einen reuelosen Rave, als in düsteren Klangräumen zu schwelgen.
Text: Friedrich Reip