Blaue Wände mit dezentem Fischdekor, ein blau-melierter Tresen, weiße Stühle – unkompliziert, gemütlich, gesellig. Stilecht hängt in der Mitte des Gastraums ein großer Flachbildschirm, der spanischen und deutschen Fußball zeigt. Die Speisen halten, was das Ambiente verspricht: solide Kleinigkeiten, die der Landesküche entsprechen. Die Mojo, Kräutersalsa auf Olivenölbasis, schmeckt authentisch kanarisch, Pulpo Gallego nach dem gerade erst beendeten Galicien-Urlaub. Der Anblick winziger Glasaale lässt den Tischnachbarn zusammenzucken. Eine glitschige Menge winziger Aale aufzugabeln hat beim ersten Mal tatsächlich etwas von einer Mutprobe. Die Preise für die Tapas sind angemessen, der runde, saftige Rote Añares Rioja Crianza 2012 mit 16 Euro die Flasche sogar ein Preis-Leistungs-Kracher. Der Betreiber Angel Ferrer hatte sich zuletzt im Winterhuder Fährhaus mit einer etwas schickeren Tapasbar versucht, die ehrliche Nummer ist am Ende vielleicht die erfolgreichere.
Text: Lisa Scheide