Politische Kunst ist nicht neu. Einer ihrer wichtigsten Akteure war Joseph Beuys, der mit seinem nicht verwirklichten Vorschlag für ein Gesamtkunstwerk Freie und Hansestadt Hamburg (1983) nicht nur für eine medienwirksame Diskussion um den erweiterten Kunstbegriff sorgte, sondern auch um die Bezahlung solcher kreativen Einfälle. Mit dem Begriff der Sozialen Plastik verfolgte Beuys Kunst und Anspruch, gesellschaftliche Transformation bewirken zu können. Aber wer wird heute angesprochen durch die Soziale Plastik als eine künstlerische Aktion, die laut Beuys auf die Entwicklung einer höheren Freiheit zielt? Kunst von allen und für alle, gilt das noch? Bedarf ein in den 1970er Jahren begründetes Kunstmanifest unter dem globalen Einfluss von Migrationsbewegungen und Finanzkapitalismus nicht genauso einer Aktualisierung wie die politischen Instrumente gesellschaftlicher Teilhabe im Einwanderungsland Deutschland? Beuys jedenfalls hat schon seinerzeit die reaktionären und kulturkonservativen Fallstricke eines kleinbürgerlichen Kunstbegriffs entlarvt, dessen Höhepunkt heute die Kreativwirtschaft ist. Kann Kunst Politik verändern, oder wird sie eher von ihr instrumentalisiert? Metropolitane Perspektiven #15: Eulen nach Athen tragen: Zur Politik öffentlicher Räume während der Krise mit Gigi Argyropoulou (Künstlerin und Theoretikerin, Athen) und Constantina Theodorou (Architektin und Theoretikerin, Athen). In englischer Sprache.
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