An einem einzigen Abend rauscht die Tragikomödie Gentrifiction durch gleich drei Welten – als kompakte Theater-Trilogie, deren gemeinsamer Nenner die Suche nach der Weltformel heißen könnte. Zunächst bearbeitet ein Paar in ebenso konkreten wie absurden Alltagssituationen seine Liebesbeziehung, aus der eine Trennungsgeschichte wird. Etwas abgehobener geht es bei zwei Pionieren der virtuellen Welt namens Hinz und Kunz zu, die Datenberge wörtlich nehmen und sich in einer surrealen Landschaft verlieren. Tatsächlich jede Bodenhaftung verloren haben schließlich vier Menschen, die als sogenannte Weltunter-Gang als letzte Vertreter ihrer Spezies in einer Raumstation den zerstörten Planeten Erde umkreisen und sich ebenso sinnfreien wie lebensunpraktischen Fragen widmen, zum Beispiel: Wie lang sind eigentlich 10 hoch minus 34 Sekunden? Autorin Lena Biresch gewann den Kaltstart-Jurypreis 2014 in der Kategorie Bestes Stück und gibt die Uraufführung nun in die Hände von Regisseur Helge Schmidt.
Text: Dagmar Ellen Fischer